MARS setzt Ertragsaussichten für EU-Ernte 2021 ein wenig zurück.
In seiner Aug.21-Ausgabe prognostiziert das Agrarmeteorologische Institut der EU Kommission (MARS) im Durchschnitt geringfügig niedrigere Getreideerträge für die Ernte 2021. Aber in den einzelnen Regionen fallen die Ergebnisse sehr unterschiedlich aus. Grundlage sind die Auswertungen der aktuellen Klimadaten, die in einer engen Beziehung zu den Flächenerträgen stehen.
Im jüngsten Betrachtungszeitraum ab Juli 2021 waren westliche Teile im Osten Europas von hohen Temperaturen betroffen. Auch im Norden Italiens und in den angrenzenden Ländern des adriatischen Meeres herrschte eine Hitzewelle. In den baltischen Staaten bis hinauf nach Finnland gab es überdurchschnittlich hohe Celsius-Grade. Regenmangel wurde nur in westlichen Teil Polens und nördlichen Teils Rumäniens festgestellt. Die Verzögerungen der Vegetationsentwicklung im Frühjahr wurden zwischenzeitlich wettgemacht. Die verspätet bestellten Sommersaaten haben aufgeholt.
In jüngster Zeit haben Niederschläge die Erntearbeiten verzögert. In einigen Regionen verursachten Unwetter Ernteeinbußen. Die Getreidequalitäten lassen zu wünschen übrig.
Die Klima-Auswertungen von MARS ergaben im EU-Durchschnitt eine Steigerung der Getreideerträge um + 5 % über dem 5-jährigen Mittel. Weichweizen wird etwas niedriger, aber Wintergerste nur auf +3,6 % geschätzt. Roggen soll sogar um +7,6 % zulegen. Dagegen wird beim K.-Mais nur eine Ertragszunahme von +2 % erwartet. Die Rapserträge schätzt MARS um +5,2% über dem 5-Jahresdurchschnitt.
Je nach regionaler Wetterentwicklungen fallen die Ergebnisse in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten unterschiedlich aus. Überdurchschnittliche Zuwächse werden für Rumänien (+12 %) und Bulgarien (+ 5,6 %) zum 5 Jahres-Vergleich vorausgesagt. Für Frankreich wird eine Zunahme von +7,6 % erwartet. Deutschlands Erträge sollen um +3,9 % steigen. Deutlich abfallende Mengen werden für Finnland (-10 %), Portugal (-4,7 %) und einigen baltischen Staaten erwartet.
Die Flächenerträge sind je nach Boden, Klima und Produktionstechnik breit gestreut. Beim Weizen reichen die Ergebnisse von rd. 87 dt/ha in Belgien, Niederlande und Irland bis unter 25 dt/ha in Portugal und Griechenland.
Beim Körnermais reicht die Spanne von 120 dt/ha in Spanien und Griechenland, 100 dt/ha in Italien bis auf 60 dt/ha in Polen und Rumänien.
Die Rapserträge schwanken von 40 dt/ha in Belgien und Dänemark über 22 dt/ha in Spanien bis auf 14 dt/ha in Finnland.
Für Z.-Rüben werden im EU-Durchschnitt Ertragsänderungen von -0,2 % erwartet. Für Deutschland wird ein Plus von 2,4 % vorausgesagt.
Bei den Kartoffeln schätzt MARS eine Zunahme von +5,1 %. Dabei ragen Polen mit +10 % und Deutschland mit +7,6 % besonders heraus.
Bei einem Vorjahresvergleich halten sich die überwiegenden Änderungen in einem engen Rahmen von knapp unverändert bis leicht steigend.