MARS schätzt EU-Maiserträge geringer ein – Niederschläge nicht ausreichend
Das agrarmeteorologische Institut der EU MARS schätzt in seiner Sept-Ausgabe die EU-Getreideerträge um rd. 3,7 % niedriger gegenüber dem Vormonat. Im Vergleich zum 5-Jahresmittel sollen die diesjährigen Hektarerträge um 2,9 % niedriger ausfallen.
Besonders starke Ertragseinbußen werden für Körnermais erwartet. Die extrem warmen Witterungsverhältnisse in den zurückliegenden 1,5 Monaten haben die Maispflanzen aufgrund der ungewöhnlich hohen Temperaturen bei fehlenden Feuchtigkeitsverhältnissen zur raschen Abreife veranlasst. Die Maiskörner entwickeln sich nicht mehr zu ihrer vollen Größe mit der Folge sinkender Flächenerträge.
Die Auswertung der Klimadaten im Beobachtungszeitraum zeigt unterschiedliche regionale Schwerpunkte extremer Wetterzonen. Von Nordfrankreich über Norddeutschland bis nach Polen hinein erstreckt sich ein Gebiet mit heißen und trockenen Bedingungen. Davon betroffen waren die spätreifenden Früchte mit Schwerpunkt Mais.
Eine regelrechte Hitzewelle hat den Südwesten Frankreichs, nördliche Teile Spaniens und Oberitalien in Mitleidenschaft gezogen. Auch in diesem Fall war Mais die hauptleidtragende Frucht.
Ein beachtliches Niederschlagsdefizit verzeichnen die südosteuropäischen Länder wie Ungarn, Rumänien, Bulgarien und angrenzende Gebiete Russland bzw. der Ukraine. Da in diesen Ländern der Mais bis zu . 50 % der Getreidefläche einnimmt, werden die Ernteeinbußen hier auch am größten ausfallen.
Da die Maisernte erst gerade begonnen hat, wirde bei zunehmender Feststellung der tatsächlichen Druschergebnisse mit weiteren Ertragseinschränkungen zu rechnen sein.
An der Pariser Börse tendieren die Maisnotierungen vergleichsweise fest. Auch auf der hiesigen Erzeugerstufe haben die Maispreise zugelegt. Allerdings wird der Preisspielraum vom internationalen Geschäft eingeschränkt.
Die unzureichenden Feuchtigkeitsverhältnisse bereiten bereits jetzt große Sorgen für die Aussaat der Winterfrüchte. Die Bodenbearbeitung wird schwierig. Wichtiger ist jedoch das fehlende Wasser zur Keimung und zum Wachstum der jungen Pflanzen. Bereits jetzt schon sind Auflaufschäden zu beobachten. Der Start in die neue Ernte verläuft nicht günstig. Zwar können nachfolgende günstigere Wetterverhältnisse noch für Besserung sorgen, aber die aktuellen Aussichten sind wenig vielversprechend.