MARS: Winterwetter überwiegend günstig für den Getreidebau
Das agrarmeteorologische Institut bei der EU-Kommission bestätigt in seinem jüngsten Monatsbericht, dass sich die Getreidebestände in Europa grundsätzlich in guter Verfassung befinden. Die Aussichten für die neue Erntesaison seien im Allgemeinen vielversprechend.
Allerdings gibt es dennoch beachtenswerte Abweichungen der Klimadaten von den langjährigen Mittelwerten. Von Anf. Dez. 16 bis Ende Febr. 17 reichte im südlichen Zentraleuropa eine Zone mit einem deutlichen Niederschlagsdefizit von Nordspanien über das südöstliche Frankreich, quer durch Deutschland bis auf den Norden bis nach Südost-Europa hinein. Die Flüsse haben phasenweise für die Jahreszeit ungewöhnliches Niedrigwasser geführt. Es fehlte eine ausreichende starke Schneeschmelze. Die Bodenwasservorräte sind daher schwach ausgeprägt und könnte im weiteren Verlauf des Jahres noch ein Rolle spielen.
In Zentral- und Südosten Europas herrschte über etliche Wochen hinweg eine überdurchschnittliche Kältewelle, die zu einigen Auswinterungsschäden in vereinzelten Lagen mit geringer Schneedecke geführt hat.
Die beiden Monate Febr. und März 2017 lieferten für ganz Frankreich, Italien und große Teile Spaniens überdurchschnittlich hohe Temperaturwerte. Damit verbunden ist im Regelfall eine größere Verdunstungsrate. In den Überschneidungsbereichen mit dem vorangegangenen Regendefizit verschärft sich dort das Problem knapper Bodenwasservorräte. Andererseits wurde die Frühjahrsentwicklung deutlich beschleunigt.
Vor dem Hintergrund der bisherigen Klimadaten schätzt MARS Ertragserwartungen, die sich aus den Trendwerten zurückliegender Jahre errechnen lassen. Die Getreideerträge sollen mit 5,46 t/ha über dem 5-jährigen Mittel von 5,29 t/ha liegen. Im Falle von Weichweizen rechnet man mit etwas über 6 t/ha im Vergleich zum 5-Jahresdurchschnitt von 5,84 t/ha. Die Wintergerste wird auf 5,81 t/ha und der Mais auf 7,12 t/ha geschätzt.
Die Ertragsdaten von MARS werden üblicherweise von der EU-Kommission für die kurzfristigen Prognosen übernommen.