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07.16
08:50

MARS schätzt EU-Getreideerträge optimistisch ein

MARS verändert  die Schätzung der Getreideerträge in den EU-Ländern in engem Rahmen

Das agrarmeteorologische Institut der EU-Kommission (MARS) hat in seiner jüngsten Juli-Ausgabe eine erneute Schätzung der durchschnittlichen Getreideerträge auf der Grundlage der Wetterdaten von 18. Juni bis 22.  Juli 2016 vorgelegt.

Im Durchschnitt der EU sollen die Getreideerträge mit 5,52 t/ha um 3,9 % über dem 5-jährigen Mittelwert liegen. Im Vergleich zur Juni -16 Prognose liegt das Institut nur um 0,2 % niedriger.

Im Falle des Weizens rechnet MARS mit 6,1 t /ha und damit höher als im Vormonat. Bei der Gerste werden  Abschläge in Höhe von -0,4 % zur Juni-Schätzung prognostiziert, die Gerstenerträge liegen jedoch immer noch 5,8 % über dem 5-Jahres-Mittel.

Körnermais soll gegenüber dem mehrjährigen Durchschnitt um 7,1 % besser abschneiden, während für Roggen nur eine mäßige Zunahme von +0,8 % erwartet wird.  

In den einzelnen EU-Ländern fallen die Ergebnisse jedoch sehr unterschiedlich aus. Die Wetterbedingungen sind höchst unterschiedlich ausgefallen.

Weite Teile Westeuropas haben unter den langanhaltenden ergiebigen Regenfällen gelitten. Das Getreide ging ins Lager und wurde aufgrund der Feuchtigkeit von Krankheiten und Schädlingen heimgesucht. Die ständige Bewölkung verhinderte eine ausreichend hohe Sonneneinstrahlung mit der Folge,  dass die Kornzahlen je Ähre und die Kornfüllung unzureichend energetische Unterstützung bekamen. Nordfrankreich, die Benelux-Staaten, die südlichen Teile der skandinavischen Länder und die baltischen Staaten waren besonders betroffen.

Gemessen an den jüngsten Informationen fallen die Ertragsschätzungen von MARS ungewöhnlich hoch aus. Für Frankreich werden 7,4 t/ha geschätzt. Aus den Hauptanbaugebieten im nördlichen Frankreich werden Erwartungen gemeldet, die zwischen 4 und 6 t /ha liegen. Allerdings sollen die südwestlichen Regionen mit kleineren Flächenateilen günstiger abgeschnitten haben.

Für Deutschland schätzt MARS einen Weizenertrag in Höhe von 8 t/ha und für Großbritannien 8,1 t/ha. Die Niederlande sollen 9 t/ha  und Belgien soll 8,8 t/ha Weizen ernten. Damit liegen die Flächenleistungen am oberen Ende des 5-Jahresmittels. Allerdings schwingt noch eine gehörige Portion Skepsis bei diesen Zahlen mit.

Überdurchschnittlich hohe Ertragserwartungen hegt man im südosteuropäischen Raum. Von Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien bis nach Bulgarien sollen infolge der günstigen Witterung hohe Ernten gedroschen werden. Aus den Überschussgebieten dieser Region  werden verstärkte Ausfuhren erwartet.

Hohe Ernten sind in Spanien und Portugal eingebracht worden. Die notwendigen Getreideimporte werden daher hier kleiner ausfallen.

Der Stand der Erntearbeiten ist noch recht unterschiedlich. Während einige südliche Länder die Getreideernte bis auf den Mais weitgehend abgeschlossen haben,  sind andere Regionen mitten drin. Es bestehen daher noch beachtliche Ernterisiken, die die Schätzungen nochmal ändern werden.

Für die abschließenden Ergebnisse werden die tatsächlichen Druschergebnisse maßgebend sein. Aus Klimadaten abgeleitete Erträge sind als Hilfsmittel zu einer ersten Orientierung zu verstehen.

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