MARS senkt Ertragsprognosen zur Ernte 2023 zum Vormonat Das Agrarmeteorologische Institut der EU-Kommission (MARS) hat in seiner Apr.-2023-Ausgabe die bisherigen Ertragsprognosen zur Ernte 2023 auf der Grundlage von Klimadaten nach unten revidiert. Beim Weizen wird nach aktuellen Kenntnisstand die Ertragsprognose gegenüber dem Vormonat um 1 % gekürzt. Im Falle der Sommergerste sollen die Flächenerträge sogar um -7 % kleiner ausfallen als noch im Mrz.2023 angenommen wurde. Dieses Ergebnis schlägt auf die Gerste insgesamt mit -3 % zu Buche. Dagegen wird für Roggen ein um 2 % höherer Ertrag vorausgesehen und im Falle von Raps eine Zunahme von 1 %. Im 5-Jahresverglleich wird mit Ausnahme der Sommergerste von einem um rd. 3 % höheren Ertrag 2023 gerechnet. Im Falle von Roggen werden sogar +8 % mehr erwartet. Grundlage dieser Ertragsprognosen ist die aktuelle Klimadatenauswertung vor dem Hintergrund langfristiger Erfahrungswerte des Einflusses der Wetterentwicklungen auf die Ertragsbildung. Besonders gravierenden Einfluß nimmt die Trockenheit in weiten Teilen Spaniens, Südfrankreich und Norditalien. Die in diesen Regionen bereits weit fortgeschrittene Vegetationsentwicklung ist kaum noch umzukehren. Dagegen ist der Regenüberschuss in Deutschland mit angrenzenden Regionen und einigen MOEL-Staaten zunächst günstig für die Bildung von Bodenwasservorräten. Der Nachteil ist die Verzögerung der Frühjahrsbestellung. In Deutschland ist der Oberboden gut bis reichlich mit Wasser gesättigt. Dennoch bleiben Regionen übrig, in denen das Grundwasser in 1,80 m Tiefe immer noch nicht wieder voll aufgefüllt ist.