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10.13
08:11

Mehr Getreide in den Silos des weltgrößten Exporteurs USA als vermutet

Überraschungen bei der USDA Getreide- und Soja-Bestandsermittlung im Sept 2013

Die jedes Jahr mit Spannung erwartete Vorratsfeststellung des USDA Anfang Sept. sorgt auch diesmal für eine kräftige Überraschung. Zunächst wurden Getreide- und Sojabestände festgestellt, die um 12 % (Weizen) bis 17 % Mais und Soja niedriger lagen als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.

Wer jedoch daraus den Schluss zieht, dass die Anfangsversorgung schwächer zu beurteilen ist und die Preise ansteigen müssten, liegt falsch. Ausschlaggebend sind die vor der amtlichen Bestandsaufnahme aus Marktkreisen erwarteten Mengen, die für die bisherige Preisentwicklung Pate gestanden haben. Danach ist die Situation genau umgekehrt. Die USDA-Daten liegen beachtlich über den Erwartungen. Im Falle von Mais sind die USDA-Ermittlungen um 20 % höher und bei Soja um 16,5 % gegenüber den Durchschnitt der geäußerten Erwartungen. Weizen im Ganzen liegt zwar niedriger, aber die einzelnen Weizenarten kompensieren sich teilweise. Soft Red Winter-Weizen, der in Chicago gehandelt wird, liefert den Ausschlag

Die Reaktion an den Börsenkursen spiegelt zunächst die vordergründig gegensätzlichen Einschätzungen wider. Nach anfänglichen Kursgewinnen drehte sich das Blatt und es gab teilweise deutliche Kursverluste. Die Maiskurse gingen umgerechnet um 0,5 € je dt zurück, Weizen kam nach einem Höhenflug wieder zum Ausgangswert zurück und Sojaschrot fiel um 1,47 €/dt.

Die Gründe für die Bestandsdifferenzen sehen die Marktexperten in den späten Ernteterminen dieses Jahres. Im  Vorjahr wurden schon Mengen aus der neuen Ernte mitgezählt. Im laufenden Jahr hatte zum Erhebungsstichtag die neue Ernte noch gar nicht eingesetzt. Plausibel erscheint die Weizenbestandsverringerung, weil ein Teil des Weizens anstelle von fehlenden neuen Mais verfüttert wurde.  Die größten Unterschiede traten wie erwartet bei den Lagermengen auf den Farmen auf. Diese Mengen bilden die größte Unsicherheitskomponente, weil die Ernte- und Verbrauchsfeststellungen für den Eigenverbrauch nicht exakt durchgeführt werden. Das ist beim Export, der Bioethanolherstellung oder bei der Mischfutterherstellung anders, weil hier die Mengenfeststellungen die Grundlage für die Ver- und Einkaufspreise bilden.

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