Regenfronten mit Unwettereinlagen gefährden die erwartete hohe EU-Ernte
Eine Niederschlagsfront von Frankreich über weite Teile Deutschlands und den südöstlichen Teil der EU bis nach Südrussland haben zu Überschwemmungen mit lokalen Katastrophen geführt.
In der Landwirtschaft haben die großen Regenmengen die Getreidebestände ins Lager gedrückt. Felder stehen teilweise unter Wasser. Andere sind teilweise nicht befahrbar. Die feuchtwarmen Bedingungen sind beste Voraussetzungen für Schadpilze und andere ertragsmindernde Infektionen.
In Frankreich, dem größten EU-Getreideerzeuger, hat es die zentralen und östlichen Teile besonders betroffen, während es in einem Streifen entlang der Atlantikküste trocken blieb. Die Seine droht über die Ufer zu gehen und damit weitere Teile des Landes zu überfluten. Die Bestandsbeurteilungen sind zwar schon niedriger ausgefallen, aber haben die jüngsten Regenereignisse noch nicht erfaßt.
In Deutschland ist der nordöstliche Teil verschont geblieben. In der Mitte und im Süden werden große Schäden befürchtet, die neben Hagelschlag auch von Starkregenfällen heimgesucht wurden.
In den weiter südöstlich gelegenen Ländern wie Tschechei Slowenien, Slowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien sind noch keine genauen Informationen bekannt.
Auch im den Schwarzmeerstaaten sind in Teilen heftige Regenfälle zu beobachten gewesen, ohne das bisher nähere Angaben vorliegen.
Neben den mengenmäßigen Ertragseinbußen wird man auch mit minderen Qualitäten rechnen müssen. Insbesondere die Rohproteingehalte könnten deutlich niedriger ausfallen.
Im nördlichen Europa ist es dagegen relativ zu trocken geblieben. Dort wäre nach der niederschlagsarmen Phase im Mai mehr Niederschlag wünschenswert gewesen.
Die kommenden Ernteprognosen werden erste Zeichen für eine mögliche Reduzierung der EU-Ernte setzen, wenngleich das Ergebnis erst mit den ersten Druschergebnissen deutlicher werden wird.