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07.14
10:46

OECD-FAO: Agrarmärkte bis 2023

Aussichten für den globalen Agrarsektor bis 2023

Die OECD und FAO haben zusammen einen 350-seitigen Bericht zu den Perspektiven im weltweiten Agrarsektor für den 10-Jahreszeitraum 2014 bis 2023 zusammengestellt.

Die Nachfrage nach Agrarprodukten bleibt bei etwas reduzierten Wachstumsraten weiterhin auf  steigendem Ast. Regional wachsende Bevölkerungen, steigende Einkommen, veränderte Essgewohnheiten und eine zunehmende Urbanisierung führen zu einer Schwerpunktverlagerung auf höherwertige und  konsumreife Nahrungsmittel mit höheren Protein-,  Zucker- und Fettgehalten.

Die Nachfrage aus dem Biokraftstoffsektor  soll im kommenden  Jahrzehnt einen neuen Anschub insbesondere in den sich entwickelnden Ländern erhalten.

Für die kommenden 10 Jahre wird daher die Rohstofferzeugung  zur Futtergewinnung für eine steigende Viehhaltung und zur Bioenergieherstellung stärker steigen als für die unmittelbare menschliche Ernährung. Weizen- und Reisanteile  werden zunehmend Platz machen für Futtergetreide und Ölsaaten.

Agrarstandorte mit hoher Verfügbarkeit von Boden und Wasser sowie geringen Umweltschutzauflagen werden überdurchschnittliche Zuwachsraten aufweisen. Dazu zählen in 1. Linie südamerikanische und afrikanische Regionen.

Der Agrarhandel wächst weiter, weil in standortbegünstigten Agrarüberschussregionen  der Bedarf an Nahrungsmitteln für kaufkräftige  Importländer mit unzureichenden Agrarpotenzial erzeugt werden muss. Die derzeit hohen Wachstumsraten chinesischer Agrarimporte  werden sich jedoch im Laufe der Zeit verlangsamen.

Die in jüngerer Zeit auf hohem Niveau schwankenden Agrarpreise sollen in den nächsten Jahren etwas zurückgehen, sich aber deutlich oberhalb der Durchschnittswerte  der Jahre vor 2007 bewegen. Neben der moderaten Absenkung des Agrarpreisniveaus wird eine verbesserte Versorgungslage mit ausreichenden Vorratsbeständen zu weniger starken Agrarpreisschwankungen  beitragen.

Die Getreidepreise werden in den nächsten 2 bis 3 Jahren aufgrund der verbesserten Versorgungslage eher unterdurchschnittlich ausfallen. Allerdings gilt diese Prognose nur insoweit, wie keine größeren Ernteeinbrüche zu verzeichnen sind.

Die Preise für Ölsaaten werden im kommenden Jahrzehnt weiter steigen, weil die Nachfrage aus dem Bereich des menschlichen Konsums, der industriellen Verwendung für Biokraftstoffe  und dem Eiweißfuttermittelsektor für eine wachsende Viehhaltung deutlich zunimmt.

Eine steigende Importnachfrage aus bestimmten asiatischen Ländern – allen voran China – und eine Wiederauffüllung der gesunkenen nordamerikanischen Vorratsbestände lassen die Fleischpreise deutlich höher ausfallen. Dabei werden in den nächsten Jahren überdurchschnittlich  hohe Rindfleischpreise erwartet, die später wieder nachgeben.  Der Geflügelfleischsektor wird den Schweinebereich überholen.

Die Preise für Milcherzeugnisse sollen das ganz hohe Niveau der letzten Jahre infolge steigender Produktivitäts- bei weniger hohen Verbrauchszunahmen nicht halten können. Dennoch wird ein gut durchschnittlicher Preistrend erwartet, wobei Butter deutlich niedriger bewertet wird und Käse die höchsten Wachstumsraten aufweisen soll. Indien wird vor der EU weltgrößter Milcherzeuger überwiegend für den Inlandsbedarf, aber  mit Teilexportüberschüssen bei MMP.

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