Neue Hochrechnungen zur US-Maisernte
Agrarwissenschaftler der Universität Kansas (KSU) entwickeln mit statistischen Prognosemodellen die voraussichtlichen Ernteergebnisse mit den zugehörigen Preisen. Das Rechenmodell wird fortlaufend durch neuere Information aktualisiert. Neben einer Reihe weiterer Modellkalkulationen liefert der Ansatz zur US-Maisernte die interessantesten Aussagen, weil das US-Ergebnis infolge seines hohen Marktanteils weltweite Auswirkungen nach sich zieht.
Nach jüngstem Stand von Mitte/Ende Juli 2013 werden 3 Modellvarianten diskutiert. Im ersten KSU-Modell wird von einer 45 % Wahrscheinlichkeit ausgegangen. Das zentrale Ergebnis ist das Verhältnis von Endbestand zum Verbrauch (stock to use ratio) mit 11,6 %. Aufgrund der Korrelation zum Preis ergibt sich daraus ein Maispreis von 5,65 $/bu (umgerechnet mit 1,3 $/€ => 17,08 €/dt).
Eine 2. Variante mit 35 % Wahrscheinlichkeit kommt zu dem Ergebnis von 14 % stock to use ratio und einem zugehörigen Preis von 5 $/bu bzw 15,12 €/dt. Und eine dritte Variante mit 20 % Wahrscheinlichkeit liefert 9,7 % stock to use ratio und einen Maispreis von 6,35 $/bu bzw. 19,20 €/dt.
Im Vergleich dazu liegt die Vorschätzung des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) von Anfang Juli 2013 bei 15,4 % stock to use ratio und einem Schätzpreis von 4,80 $ je bu bzw. 14,50 €/dt.
Die durchschnittlichen Börsenkurse an der CME für die Herbst-/Wintertermine bewegen sich in der Spannbreite zwischen 4,75 bis unter 5 $/bu. An der Pariser Börse ist der Maispreis in den letzten Tagen von knapp 22 € für den Aug-13-Termin auf unter 17 €dt für den Dez-13-Termin gefallen - eine voreilige Überreaktion ?!
Es ist hinreichend bekannt, dass die nächste USDA-Schätzung Anfang August 2013 ihre optimistische Versorgungslage nach unten und die Preisprognosen nach oben korrigieren wird. Die verzögerte Aussaat und eine bisher nicht rekordverdächtige durchschnittliche Witterungsentwicklung sowie die erhöhte Gefahr von Frühfrösten sind hinreichende Anlässe, von Spitzenergebnissen bei der Ernte abzusehen.
Die jüngsten Hochrechnungen der Kansas State University legen höhere als bisher prognostizierte durchschnittliche Maiskurse nahe. Wenn die Prognose zutrifft, wird sich das auch auf das Weltmarktpreisniveau niederschlagen.