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Schätzung vom 04. Dez. 2013: Riesige Ernten in Kanada

Überraschend riesige Ernten im Exportland Kanada mit Bedeutung für den globalen Markt

Das statistische Amt in Kanada überraschte die Fachwelt mit einer riesigen Ernteschätzung in fast allen Bereichen von Getreide über Raps bis hin zu Erbsen und Bohnen.

Der größte Zuwachs von mehr als 35 % wurde jedoch im Getreidebereich festgestellt. Die Weizenernte wurde um rd. 10 Mio. t höher auf insgesamt 37,5 Mio. t geschätzt. Die übrigen Getreidearten lagen im guten Durchschnitt. Entscheidende Ursache sind die ungewöhnlich hohen Flächenerträge.

Kanadische Getreidehändler sehen sich außerstande, die großen Mengen mit ihren begrenzten Möglichkeiten zu transportieren. Die Kapazitäten auf der Schiene und zu Lande sind auf diese Größenordnungen nicht ausgelegt. Man geht davon aus, dass ein beachtlicher Teil der Mehrerzeugung auf den Farmen verbleibt und ins nächste Jahr überlagert werden muss.

Die geringe Abnahmebereitschaft des Handels führt zu drastischen Erzeugerpreisrückgängen. Manch einer wünscht sich das vor einigen Jahren weitgehend aufgegebene Quoten- und Mindestpreissystem zurück.

Die größeren Erntemengen führen in der Tendenz auch zu einem höheren Export, sofern die Ware bis an die Exporthäfen transportiert werden können. In 1. Linie wird zwei Drittel der Weizenernte ausgeführt, während das übrige Getreide nur zu einem Anteil von knapp 15 % im Ausland verkauft wird.

Die kanadische Ernteschätzung bringt in Verbindung mit dem jüngsten australischen Ergebnis ein Mehraufkommen in einer Größenordnung, die spürbare Auswirkungen auf die Preisentwicklung hinterlassen wird. Insbesondere der bislang als nur knapp durchschnittlich versorgt eingestufte  Weizenmarkt steht jetzt in einem günstigeren Licht. Da die unerwartete Erntesteigerung zu einem erheblichen Teil überlagert wird, verbessern sich die Aussichten, dass ausreichend Ware zum Ende des Jahres zur Verfügung steht und die Anschlussversorgung an die neue Ernte mit reduzierten Risiken behaftet ist. Das wird die Risikoprämien in den Preisen drücken.

An der Chicagoer Börse gaben die bisher fest tendierenden Weizenkurse bereits nach und fielen um 10 US-cent je bu. Die nachbörslichen Kurse zeigen weiter nach unten. Die sonst übliche Weizenrallye zum Jahresschluss wird wohl in diesem Jahr ausfallen.

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