Strategie Grains schätzt die EU-Weizenernte 2015 auf 140 Mio. t (ohne Durum-Weizen)
Tallage bzw. Strategie Grains, eine französische Analysefirma schätzt die kommende EU-Weizenernte auf die Größenordnung von 140,4 Mio. t ohne Durum-Weizen. Im ablaufenden Jahr 2014/15 wurde ein vergleichbares Ergebnis von 148,8 Mio. t erreicht.
Die EU-Weizenanbauflächen werden auf wenig veränderte 24 Mio. ha taxiert. Der entscheidende Unterschied besteht in den Flächenerträgen. Dabei wird davon ausgegangen, dass die ungewöhnlich hohen Erträge des Vorjahres nicht wiederholt werden, sondern nur von durchschnittlichen Flächenleistungen im Trend ausgegangen werden kann.
Die französische Weizenernte wird im Wesentlichen unverändert zum Vorjahr auf 37,4 Mio. t veranschlagt. Die deutschen Weizenernten sollen knapp unter 26 Mio. t liegen und damit fast - 2 Mio. t weniger betragen. In Großbritannien geht man ebenfalls von einer um -1,5 Mio. t geringerer Weizenernte aus. Polen soll im Jahre 2015 nur 10,6 Mio. t statt 11,6 Mio. t ernten. Ebenfalls 1 Mio. t weniger rechnet man in Rumänien.
Die EU-Gerstenerzeugung schätzt Strategie Grains auf 58 Mio. t rd. - 2 Mio. t niedriger als im Vorjahr. In den beiden großen Anbaugebieten Deutschland und Frankreich mit jeweils rd. 10,5 bzw. 11,5 Mio. t sollen die Ergebnisse zusammen um rd. -1,3 Mio. t niedriger ausfallen. Dagegen erwartet man in Spanien eine um + 1 Mio. t größere Gerstenernte als das trockenheitsbedingt schwache Ergebnis des Vorjahres.
Die EU-Maiserzeugung stuft die Analysefirma erheblich ab. Statt 75,2 Mio. t im Jahre 2014 sollen in diesem Jahr 2015 nur 68,2 Mio. t bei gleicher Anbaufläche erreicht werden. In Frankreich werden 2,5 Mio. t weniger erwartet. Für Ungarn schätzt man rd. -1,3 Mio. t weniger an Mais und in Rumänien rd. - 1,4 Mio. t. Letztlich wird auch in Italien bei gleichbleibender Anbaufläche - 0,7 Mio. t Mais weniger erwartet.
Insgesamt bleibt nach Maßgabe der Strategie Grains–Schätzung die EU-Getreideernte 2015 um - 15 bis - 20 Mio. t hinter dem rekordmäßigen Vorjahresergebnis zurück. Der wesentliche Grund liegt in der Annahme, dass die bisher einmaligen Rekordzahlen der Flächenerträge sich so schnell nicht wiederholen werden.
Bisher sprechen jedoch der milde Winter und ein möglicherweise früher Vegetationsbeginn für günstige Ausgangsbedingungen der diesjährigen Ernte. Allerdings sollte man darauf hinweisen, dass die ertragsentscheidende Zeitspanne der Kornfüllungsphase Mai/Juni erst noch bevorsteht. Letztlich spielen auch die Erntebedingungen eine entscheidende Rolle.