Südamerikanische Maisexporte wachsen in großen Schritten – Entscheidender Preisfaktor
In den zurückliegenden 5 Jahren haben die Maiserzeugung und die -exporte aus Südamerika mit den beiden Schwerpunktländern Brasilien und Argentinien erheblich an Bedeutung für die Weltmarktversorgung beigetragen. Die brasilianischen Exporte haben sich von 10 Mio. t auf mehr als 25 Mio. tmehr als verdoppelt. Argentinien hat über die Jahrzehnte hinweg stetig zugelegt und erlebt in jüngster Zeit einen zusätzlichen Aufschwung.
In Brasilien hat sich ein Wandel vollzogen. Mais als Hauptfrucht mit rd. 5,5 Mio. ha wird zunehmend verdrängt durch den Maisanbau als Zweitfrucht mit 11,5 Mio. ha nach einer vorangegangenen frühen Sojaernte. Mittlerweile beträgt der Zweitfruchtanbau mehr als das doppelte der Hauptfrucht. Gleichzeitig ist die frühere Anbaufläche von 14 auf 17,5 Mio. ha erheblich erweitert worden.
Die brasilianischen Durchschnittserträge sind von 35 bis 40 dt/ha auf rd. 55 dt/ha gestiegen. Dabei sind die Ergebnisse des Zweitfruchtmaises nicht mehr schlechter als beim Hauptfruchtanbau. Allerdings ist das Risiko des Zweitfruchtanbaus wegen möglicher Aussaatverzögerung, verzögerter Ernte und möglicher Trockenheit in Mai/Juni wesentlich größer. Für das Jahr 2016/17 wird eine Gesamtmaisernte in Höhe von 86 Mio. t bzw. rd. 10 Mio. t mehr als im Vorjahr geschätzt.
In Argentinien erlebt der Maisanbau nach Aufhebung der Exportsteuer und eines floatenden Peso ab Beginn 2016 neue Anstöße. Eine unter ausreichenden Niederschlagsverhältnissen aufwachsende Maisernte 2016/17 wird auf 36 Mio. t bzw. 25 bis 30 % Zuwachs zum Vorjahr geschätzt. Davon sollen rd. 25 Mio. t in den Export gehen.
Beide südamerikanischen Länder zusammen bestreiten 2016/17 rd. 36 % des weltweiten Handelsvolumens mit Mais. Noch vor 10 Jahren war es gerade erst die Hälfte. In diesem Zeitraum haben die USA von ursprünglich 66 % auf 38 % zurückstecken müssen. Der verloren gegangene US-Exportanteil ist zu wesentlichen Mengen in die US-Bioethanolschiene geflossen.
Für die kommenden Monate des Jahres 2017 werden die südamerikanischen Exporteure im Maismarkt den Ton angeben. Dabei wird der US-Einfluß zurückgedrängt werden. Ohnehin leiden die Exporte der USA unter dem starken Dollarkurs.
Das Wetterrisiko in Südamerika wird noch einen entscheidenden Einfluss auf den weiteren Ernte- und Preisverlauf haben; möglicherweise auch noch die Wechselkurse.