Mais: Kursanstieg um 11 % in 2 Wochen – Wann kommt die Kehrtwende?
Die Börsenkurse für Mais sind Mitte Juni an der CME umgerechnet um 2 €/dt gestiegen. Es ist höchst ungewöhnlich, dass sich Investoren so kurz vor dem neuen USDA-Bericht noch mal solche Risiken wagen. Es ist zwar hinlänglich bekannt, dass die Anschlussversorgung im Mais- und Sojasektor in den USA in diesem Jahr dramatisch knapp ausfällt, aber die jüngsten Preisschübe stammen aus zusätzlichen Beweggründen.
Da ist zunächst einmal der Rohölkurs auf ein hohes Niveau oberhalb der 100 $ je barrel Grenze gestiegen und scheint sich dort erst mal zu etablieren. Das geschieht genau in der auf Hochtouren laufenden Travelsaison (Frei übersetzt Urlaubssaison) mit hohem Treibstoffverbrauch. Hohe Spritpreise treiben auch die Biospritpreise an. Biobenzin wird zu über 90 % aus Mais hergestellt. Die US-Bioethanolanlagen nehmen wieder Fahrt auf und fragen nach Mais
Der Dollarkurs ist kräftig gefallen. Das verbessert die Wettbewerbsposition im Exportgeschäft. Tatsächlich wurde US-Mais in nennenswerten Umfange nach Brasilien verkauft. Eigentlich gilt die umgekehrte Richtung.
Die Wetteraussichten in den USA prognostizieren eine Hitzewelle für Teile des Mais- und Sojagürtels mit Schwerpunkten um Iowa und südlich davon an. Heraufziehende Niederschlagswolken sollen erst zum Ende des Monat Juli den notwendigen Regen liefern, aber die Prognosen sind noch höchst unsicher. Das löst Erinnerungen an das Katastrophenjahr 2012 aus, insbesondere deswegen, weil Mais und Soja sich gerade in einer ersten entscheidenden Ertragsbildungsphase (Bestäubungs – und Blühphase) bewegen.
Die Frage, wie lange bzw. wie kurz der Preisauftrieb anhält, kann man an den Börsenkursen teilweise ablesen: schon für die nachfolgenden Monate gab es nur minmale Steigerungen.
Der September-Termin notiert bei 16,66 €/dt im Vergleich zum laufenden Juli-Termin mit 21,60 €/dt bei einem Umrechnungskurs von 1,31 $ je €