Positive Stimmung bei den US-Getreidefarmern
Der jüngste Saatenstandbericht des USDA aus der letzten Woche (Stand 25. Mai 14) klingt verheißungsvoll. Ergiebige Regenschauer sind über das bisher durch Auswinterung und Trockenheit geschädigte Winterweizenanbaugebiete gezogen. Zwar werden nur noch 30 % dieses Weizentyps in die Kategorie von „good to excelllent“ eingestuft, aber die Feuchtigkeit verhilft den Pflanzen noch zu einer guten Kornausbildung. Das gilt auch für die 53 % Bestände, die als „poor to very poor“ eingeschätzt wurden. Rund 70 % des Weizens hat die Ähren geschoben.
Die Maisaussaat konnte am vergangenen Wochenende (25. Mai14) zu 88 % abgeschlossen werden und liegt damit im Soll des mehrjährigen Mittelwertes. Die in den nächsten Tagen erwarteten Regenschauer sorgen für einen reibungslosen Aufgang, auch wenn die Temperaturen etwas zu wünschen übrig lassen. 60 % der Maisbestände sind bereits aufgelaufen. Jedenfalls sind die Startbedingungen für den US-Mais nicht nachteilig anzusehen. Die entscheidende Phase für eine gute Ernte steht Ende Juli August 2014 aber noch bevor.
Die Bestellung der Sojaflächen ist zu 59 % erfolgt und liegt damit knapp 20 %-Punkte höher als im Vorjahr und leicht über dem 5-jährigen Mittelwert. Rund ein Viertel der Bestände sind bereits aufgelaufen, obwohl die Temperaturverhältnisse nicht allzu günstig für die Keimphase gewesen sind. Auch für diese Region werden in den nächsten 10 Tagen ausreichende Niederschläge erwartet, so dass mit einer zügigen Vegetationsentwicklung gerechnet wird.
Wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten. In den Staaten Michigan, Minnesota, Wisconsin und Ohio hinken die Bestellung und Bestandsentwicklung um mehr als die Hälfte gegenüber dem Durchschnitt zurück. Der späte Beginn infolge längerer Frosttemperaturen und anschließend streckenweisen Dauerregens haben die Bestellung und den Saatenaufgang stark zurückgeworfen. Allerdings sind diese Regionen nicht von überragender Bedeutung für das Gesamtergebnis.
Die positive Stimmung hat sich nach dem montäglichen Feiertag (Memorial Day) in entsprechend nachgebenden US-Börsenkursen niedergeschlagen, die ihre Wirkung auch in Paris gehabt haben. Sollten sich die Perspektiven weiterhin günstig entwickeln, dürfte der Preisdruck weiter anhalten. Aktuelle Weizenkurse liegen in den USA bei umgerechnet 17 € je dt. Zum Herbst/Winter 2014/15 ziehen die Terminnotierungen allerdings wieder an.