Steigende Börsennotierungen für Weizen
Der seit Jahreswechsel steigende Weizenkurs an den führenden Börsen hat mehrere Ursachen. Zunächst machten mehrere extreme Kältewellen in den USA auf sich aufmerksam, die angesichts der dünnen Schneedecke in den südlichen Winterweizenanbaugebieten zu Teilauswinterungen geführt haben. Mit mehrmaliger Wiederholung der Kältewellen wuchs die Sorge um Auswinterungsschäden zunehmend an und veranlasste zu Schadenssummen, die um die 20 % beziffert wurden.
Mit den fortschreitenden politischen Spannungen im Ukraine-Konflikt bekamen die Weizenkurse erneuten Auftrieb wegen der Befürchtung, dass die Exportlieferungen aus dem Schwarzmeergebiet zunehmend unsicherer werden. Zurückhaltung von Getreideverkäufen auf der ukrainischen Seite wegen hoher Inflationsraten und Hamsterstimmung seitens der Importseitregionen trieben die Kurse weiter an.
In jüngerer Zeit richtet sich das Augenmerk wieder zunehmend auf die US-Anbauregionen für Winterweizen. Die meteorologischen Wetterkarten zeigen für dieses Gebiet eine ernst zu nehmende Trockenheit an, denn die bisherigen Niederschläge in Form von Schnee und Regen haben kaum 50 % der Normal-Niederschläge erreicht. Mit Beginn der Wachstumsperiode ist aber ausreichend Feuchtigkeit für die aus dem Winterschlaf erwachenden Pflanzen dringend erforderlich.
Die Wintersaatenbestände werden jetzt nur noch zu 32 % als „good to excellent“ eingestuft, eine Beurteilung, die zu den schlechtesten der letzten Jahre zählt. Zwar ist in den nächsten Wochen mit durchziehenden Regenfronten zu rechnen, inwieweit die Regenmengen aber ausreichen, die Bodenwasservorräte ausreichend aufzufüllen, bleibt vorerst noch offen.