US-Weizenernte 2014 minus 23 %?
Die US-Winterweizenbestände sind durch mehrere nacheinander folgende Kältewellen stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Weizenanbaufläche war aufgrund der späten Mais- und Sojaernten bereits deutlich zurückgegangen. Der US-Mühlenindustrieverband glaubt, dass die Ernte in einer Größenordnung von über 20 % kleiner ausfallen könnte.
Aber es muss unterschieden werden zwischen stärkeren Auswinterungsgraden im Hard Red Winter (HRW) Gebiet und der weniger beeinträchtigten Soft Red Winter (SRW) Region. In Illinois werden die SRW-Bestände auf nur 54 % als „gut bis ausgezeichnet“ beurteilet im Vergleich zum Vorjahr mit 69 %. In den südlichen HRW-Anbauregionen gehen die Bestandsbeurteilungen bis auf 15 bis 20 % zurück. Schwankungen in dieser Größenordnung sind zwar nicht ungewöhnlich, aber die Situation wird durch die vergleichsweise bescheidenen Überhangbestände verschärft, den schlechtesten in den letzten 6 Jahren. Der Grund liegt in den starken Exportaktivitäten, u.a. als Folge des Teilausfalles argentinischer Exporte nach Brasilien und weiteren Befürchtungen um die Schwarzmeerausfuhren.
Möglicherweise könnte der Soft White Wheat (SWW) eine Teilkompensation bewirken. Die Anbauflächen und Saatenstände werden besser beurteilt.
Zu schaffen macht die Dauer der Kältewellen in den USA. Ganz im Gegensatz zu Europa herrschen überwiegend immer noch Minustemperaturen in den Anbauregionen. Die Frühjahrsbestellung dürfte sich nach jetzigem Kenntnisstand eher verzögern und damit die Vegetationsperiode mit ertragsmindernden Folgen einengen.