US-Weizenbestand wird unterschiedlich beurteilt.
Die Bestandsbonituren beim US-Winterweizen fallen sehr unterschiedlich aus. Im Durchschnitt von 18 Staaten wurden 42 % der Bestände in die Kategorie „good bis excellent“ eingestuft . Im Vorjahr erreichte man um die gleiche Zeit nur Werte um 33 %.
Allerdings geht die Spannbreite der Ergebnisse weit auseinander. Im oberen Bereich um die 60 % „good to excellent“ befinden sich Idaho, Montana als bedeutsame Anbaugebiete, während in Indiana und Michigan zwar auch gute Bestände gesehen wurden, jedoch überwiegend Staaten, in denen der Winterweizenanbau nur eine weniger große Rolle spielt.
In den zentralen Anbaugebieten der Great Plains liegen die Werte tiefer: Kansas kommt nur auf 26 %, Süddakota noch niedriger auf 23 % guter bis ausgezeichneter Bestände. Nebraska und Oklahoma erreichen Anteile von 37 % guter bis ausgezeichneter Winterweizenbestände.
Überprüft man die Bodenwasserverhältnisse in diesen Regionen, sind sie deckungsgleich mit den Bestandsbonituren. Nur 45 % der Bodenwasserverhältnisse in Kansas werden als adäquat bezeichnet, hingegen 54 % als knapp bis sehr knapp eingestuft. In Süddakota liegen die Feuchtigkeitsverhältnisse mit 33 % bei ausreichend, aber mit 67 % der Flächen werden als unzureichend eingestuft.
In den nächsten Wochen und Monaten kommen die US-Weizenbestände in die entscheidende Phase der Ertragsbildung. Höhere Temperaturen und eine zunehmende Blattmasse verstärken die Verdunstungsrate. Daher sind ausreichende Niederschläge vonnöten, denn die Bodenwasserversorgung in diesen Gebieten ist schnell erschöpft.
Die uneinheitliche Wasserversorgung in unterschiedlich bedeutsamen Anbaugebieten sowie die erst noch bevorstehende Ertragsbildungsphase erschweren eine zuverlässige Ernteschätzung. Mit einer Rekordernte wird genau so wenig zu rechnen sein wie mit einer katastrophalen Missernte.
Die 1. USDA-Schätzung 2015/16 Anfang Mai könnte für richtungsweisende Zahlen sorgen.