USDA kürzt globale Weizenversorgung, erhöht Maisvorräte
Das US-Agrarministerium (USDA) hat in seiner Okt.2021-Ausgabe die Weltgetreideernte 2021/22 auf 2.270 Mio. t etwas niedriger geschätzt als im Vormonat. Der weltweite Verbrauch wird ebenfalls etwas geringer auf 2.273 Mio. t angesetzt. Die Bestandsvorräte fallen auf 605 Mio. t. Die Versorgungszahl erreicht unverändert 26,6 % Endbestand (Vorjahr 27,2 %) zum Verbrauch, ohne China abnehmende 14,1 %. Die mehrjährige Entwicklung einer knapperen Versorgungslage setzt sich auch in diesem Jahr fort.
Die Ernten in Rußland mit -15 % (-12,5 Mio. t) bleiben weiter unter dem Vorjahr, ebenfalls Kanada mit -27 % (-18 Mio. t). In den USA hat der Weizen knapp 10 % zum Vorjahr eingebüßt. Die Ursache in Nordamerika ist die große Hitzewelle im Nordwesten. In Russland sind ausgewinterte Bestände und eine schwache Kornausbildung die entscheidenden Ursachen.
Dagegen werden die Ernten in Australien unverändert auf hohe 47 Mio. t veranschlagt. In der Ukraine wird das bisher geschätzte Rekordergebnis von rd. 83 Mio. t nur wenig verringert. Die EU-27-Ernte schätzt das USDA auf rd. 294 Mio. t.
Die globale Weizenernte wird wieder auf rd. 776 Mio. t als Folge der Einbußen in Nordamerika verringert. Der weltweite Verbrauch wird auf 787 Mio. t zurückgenommen. Die Folge ist ein Vorratsabbau (o. China) auf die Versorgungszahl von 21,3 % Endbestand zum Verbrauch (Vorjahr 22,7 %).
Die Weizenexporte der weltgrößten Ausfuhrländer fallen in Kanada um -43 % (-11 Mio. t), in Rußland um -9% (-3,5 Mio. t) im Vergleich zum Vorjahr. Steigende Ausfuhrmengen werden dagegen in der Ukraine (+6 Mio. t) und der EU-27 (+6 Mio. t) erwartet.
Die weltweite Maisernte wird unverändert zum Vormonat auf 1.198 Mio. t eingestuft und liegt 7 % über dem Vorjahresergebnis. Der Verbrauch wird auf 1.186 Mio. t etwas höher geschätzt. Die Versorgungslage verbessert sich gegenüber dem schwachen Vorjahr um 12 Mio. t. Im Vergleich zu früheren Jahren bleiben die Vorratsbestände im Maissektor dennoch eher im unteren Mittelfeld.
Die US-Maisernte wurde auf 381,5 Mio. t (Vorjahr 358,5 Mio. t) nochmal erhöht. Jüngste Niederschläge und eine größere Anbaufläche tragen zur Steigerung bei. Die US-Ernte mit ihrem 32 %igen Anteil an der Welterzeugung und am Export bestimmt maßgeblich das globale Markt- und Preisgeschehen. Die Ernte ist noch nicht abgeschlossen.
Die Maisernte Brasiliens soll nach dem schwachen Ergebnis des zurückliegenden WJ 2020/21 mit 86 Mio. t und einem 35 %-igen Exportrückgang für das kommende Jahr wieder auf 118 Mio. t steigen, aber es bestehen noch Risiken für die Zweiternte nach Soja.
In China wird die Maisernte zur Vormonatsschätzung unverändert um +5 Mio. t auf 273 Mio. t (Vorjahr 261 Mio. t) steigen. Günstige Niederschlagsverhältnisse in bedeutenden Anbauregionen gleichen die Verluste in den Überschwemmungsgebieten mehr als aus. Die chinesischen Maiseinfuhren sollen um 2 Mio. t auf 26 Mio.t sinken. Vor 5 Jahren importierte China erst 3 Mio. t.
An der Chicagoer Börse hat der USDA Bericht bei den Weizenkursen erhebliche Turbulenzen ausgelöst; nach einem heftigen Anstieg auf umgerechnet rd. 230 €/t fielen die Notierungen einen Tag später wieder um den gleichen Betrag zurück und bewegen sich neuerdings wieder auf steigenden Ast. Die Dezemberkurse für Mais notieren nach ersten kräftigen Rückgängen jetzt bei wieder gestiegenen 175 €/t. Die Kurse an der Pariser Börse folgten zeitversetzt. Dez.-Weizen notiert bei rd. 265 €/t und Nov.-Mais bei 240 €/t.
Das sensible Preisgeschehen ist nicht nur eine Folge enger Angebots-Nachfrage-Verhältnisse sondern wird zusätzlich durch die Engpässe beim weltweiten Transport mit gestiegenen Frachtraten verschärft.