Dez-17-USDA-Schätzung zum Weltgetreidemarkt leicht erhöht – Weizenkurse fallen Das US-Agrarministerium (USDA) schätzt in seinem jüngsten Monatsbericht die Weltgetreideproduktion nochmal höher auf insgesamt 2.079 Mio. t. Bei einer geringfügig abgesenkten Erntefläche von 541 Mio. ha entscheidet der Durchschnittsertrag von 3,8 t je ha über das abschließende Ergebnis. Einen wesentlichen Beitrag zur Höherschätzung liefert der Weizensektor mit rd. + 3 Mio. t mehr als im Vormonat während die Maiserzeugung um rd. +1 Mio. t höher veranschlagt wird. Auf der Verbrauchsseite geht das USDA von 2.096 Mio. t aus; das sind 3,5 Mio.t mehr als im Vormonat. Der Schwerpunkt des Verbrauchszuwachses liegt beim Weizen mit +2 Mio. t. Die Endbestände wachsen auf rd. 501 Mio. t. Das entspricht etwa 23,9 % vom Verbrauch. Der langjährige Mittelwert liegt bei rd. 22 %. Damit bleibt der Weltgetreidemarkt überdurchschnittlich gut versorgt, auch wenn die höheren Vorjahreswerte nicht mehr erreicht werden. Die Weltweizenernte schätzt das USDA auf 755 Mio. t, nur knapp 1,5 Mio. t mehr als im Vorjahr. Bei einem weltweiten Verbrauch von 742 Mio. t erhöhen sich die Weizenendbestände auf eine bisher nie dagewesene Menge von 268 Mio. t bzw. 36 % vom Verbrauch. Im mehrjährigen Durchschnitt werden rd. 28 % erreicht. Damit wäre der Weizenmarkt auf den ersten Blick weit überdurchschnittlich gut versorgt. Zieht man jedoch die weltweit nicht verfügbaren chinesischen Vorratsbestände mit rd. 128 Mio. t ab, bleibt eine Versorgungszahl von 22,3 % übrig, die rd. 1 Prozentpunkt über den beiden Vorjahreswerten liegt. Damit relativiert die Versorgungslage im Weizensektor. Es bleibt jedoch bei der Dominanz des russischen Einflusses auf den Weizenmarkt. Die weit überdurchschnittlich hohe Ernte Russlands von 83 Mio. t wird zu 33,5 Mio. t in den Export geschickt werden. Die Überhangbestände bleiben jedoch mit knapp 17 Mio. t mehr als dreimal so groß wie vor drei Jahren. Die EU-Weizenernte wurde auf 152,5 Mio. t geschätzt. Das sind rd. 7 Mio. t mehr als im schwachen Jahr 2016. Der EU-Export wird auf 28,5 Mio. t eingeordnet rd. 6 Mio. t weniger als vor 2 Jahren noch. Die russische Konkurrenz ist preislich deutlich günstiger aufgestellt. Trotz einer weit unterdurchschnittlichen US-Weizenernte von nur 47 Mio. t steigen die Endbestände auf 26 Mio. t an, d.h. mehr als 55 % der amerikanischen Weizenernte liegt im Vorratslager. Das ist Anlass genug für die Chicagoer Börse, die Weizennotierungen in den Keller zu schicken. Die Kurse für den Frontmonat März 2018 sind auf 4,1 $ je bu bzw. 12,89 €/dt gefallen. Anfang Dez lagen die Preise noch bei 13,66 €/dt. Im Maissektor halten sich die Änderungen der USDA-Schätzung in Grenzen. Lediglich in der EU und China wurden die Erntemengen jeweils um 0,5 Mio. t erhöht. Bei einem leicht erhöhten Verbrauch sind die Endbestände sind mit 204 Mio. t fast gleich geblieben. In den USA werden abfallende Überhangbestände vorausgesagt. Entsprechend sind die Reaktionen an den Börsen. Die bisher nachgebende Tendenz scheint sich gefangen zu haben, jedenfalls zeigen die Kurse leicht aufsteigende Entwicklungen.