11.
06.21
14:24

USDA erhöht Ernteschätzung im Juni 2021

  1. USDA-Schätzung zur Getreideernte 2021/22: Weizen auf Rekordniveau  

Das US-Agrarministerium (USDA) hat seine 2. Schätzung zur Weltgetreideversorgung 2021/22 veröffentlicht. Die ersten Börsenreaktionen waren noch verhalten.    

Die globale Gesamternte schätzt das USDA um 3,1 % höher auf 2.291 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr. Dem wird ein um 1,5 % steigender Verbrauch in Höhe von 2.281 Mio. t gegenübergestellt. Daraus folgen Endbestände von 615 Mio. t, geringfügig höher als im Vorjahr.  

Die Versorgungszahlen einschl. China verringern sich nur wenig auf 27,0 % und ohne China auf 15,1% Endbestand zum Verbrauch. Das entspricht einer knapp durchschnittlichen Versorgungslage im Durchschnitt der letzten 5 Jahre. Unter den heutigen Marktverhältnissen insbesondere mit einem neuen starken Nachfrager Chinas ist die Lage kritischer einzuschätzen. Chinas Importe werden auf 56,9 Mio. t veranschlagt, Vor 2 Jahren lagen die chinesischen Einfuhren noch bei 23 Mio. t.  

Die weltweite Weizenernte schätzt das USDA auf Rekordniveau von 794,5 Mio. t bzw. +2,3 % höher als im Vorjahr. Entscheidenden Anteil daran hat die EU mit einer Zunahme von 8,5 % auf 137,5 Mio. t im Vergleich zum schwachen Vorjahr. Für Argentinien wird eine steigende Weizenernte auf 20,5 Mio. t (Vorjahr 17,6 Mio. t) vorausgeschätzt. Die Ukraine soll nach dem ungünstigen Vorjahr wieder die 29,5 Mio. t (Vorjahr 25 Mio. t) erreichen. Entgegen der Vormonatsprognose soll die russische Weizenernte bei 86 Mio. t steigen.  

Schwächere Ernten werden in Australien im Vergleich zum vorjährigen Rekordergebnis von 27 Mio. t (Vorjahr 33 Mio. t) erwartet. Auch Kanadas Weizenernte wird niedriger geschätzt: 32 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr 35,2 Mio. t.  

Den weltweiten Weizenverbrauch schätzt das USDA auf 791 Mio. t. Damit steigen die weltweiten Vorräte rechnerisch auf 297 Mio. t bzw. 37,5 % Endbestand zum Verbrauch. Steigende Verbrauchszahlen werden für die EU, Indien, Russland und Großbritannien erwartet. Ohne China errechnet sich eine Versorgungszahl von rd. 24 % Endbestand zum Verbrauch. Das reicht für rd. 88 Tage.  

Die globalen Weizenausfuhren sollen um 3,1 % zulegen. Daran sind insbesondere Russland mit gestiegenen 40 Mio. t, die Ukraine mit erhöhten 20,5 Mio. t, die EU mit zunehmenden 33 Mio. t, Australien mit unveränderten 20 Mio. t und Argentinien mit leicht steigenden 13,5 Mio. t beteiligt. Zusammen vereinen diese 5 Regionen fast zwei Drittel des Welthandels mit Weizen.  

Auf der Importseite steht Ägypten mit 13 Mio.t Weizeneinfuhren an der Spitze; um dieses Absatzgebiet konkurrieren die Schwarzmeerländer und die EU. Es folgen Indonesien mit 11 Mio. t, China und die Türkei mit jeweils weiteren 10 Mio. t. Die nordafrikanischen Länder Algerien und Marokko kommen zusammen auf 12,5 Mio. t Weizeneinfuhren, die zu großen Teilen von Frankreich aus bedient werden.  

Die weltweite Maiserzeugung schätzt das USDA - unverändert zum Vormonat - um 5,4 % höher auf 1.190 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr. Für die USA erwartet das USDA einen Zuwachs von 5,7 % auf 381 Mio. t. In der Ukraine schätzt das USDA sogar eine 24 %ige Steigerung auf 37,5 Mio. t im Vergleich zum schwachen Vorjahr. In China wird die Maisernte unverändert zum Vormonat auf 268 Mio. t veranschlagt.  

Die Maisernten in Brasilien werden jedoch nur noch auf 118 Mio. t geschätzt, nachdem zu einer verspäteten Aussaat nach der Vorfrucht Soja jetzt auch noch anhaltende Trockenheit das Wachstum stark beeinträchtigt. Das brasilianische Ernteergebnis ist jedoch noch recht unsicher.  

Der globale Maisverbrauch soll nach den US-Schätzungen mit unveränderten 1.181 Mio. t unter der Erzeugung liegen. Die Endbestände fallen von 292 auf 289 Mio. t zurück. Die weltweite Versorgungszahl geht unwesentlich auf 24,5 %. Ohne China beträgt der Versorgungsmaßstab jedoch nur 10,3 % Endbestand zum Verbrauch und reicht damit nur für knappe 38 Tage. Bis zu den Ernten im Herbst 2021 sind noch erhebliche Risiken zu überstehen.  

Den weltweiten Maisexport erhöht das USDA um 6,7 %. Den größten Anteil an der Steigerung haben die südamerikanischen Länder Brasilien (gestiegene 43 Mio. t), Argentinien mit gekürzten 36 Mio. t. Danach kommt die Ukraine mit unveränderten 30,5 Mio. t. Die USA sollen ihre Maisausfuhren von vorjährigen 70 auf diesjährige 62 Mio. t reduzieren. Auf der Importseite dominiert China mit einem steigenden Einfuhrvolumen von 26 Mio. t noch vor Mexiko mit erhöhten 19,5 Mio. t und der EU mit knapp 16 Mio. t sowie Japan mit gestiegenen 17 Mio. t.  

An den Börsen herrscht vor dem Wochenende vorerst verhaltene Stimmung.

Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.
Fragen?

Sie haben Fragen zu ZMP Live? Unser Team steht gerne hilfsbereit zu Ihrer Verfügung. Senden Sie uns gerne eine Nachricht:

Es gilt unsere Datenschutzerklärung

Jetzt registrieren

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich