04.
04.17
08:46

USDA: hohe Maisvorräte, reduzierter Maisanbau 2017

USDA-Anbau- und Vorratsberichte 2017: weniger Mais und  Weizen – hohe Vorratsbestände

Die alljährlich Ende März herausgegebenen Vorrats- und Anbauberichte des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums sorgen mit unerwarteten Ergebnissen für Kurskorrekturen an den Börsen.

Die US-Weizenanbaufläche 2017 wird den geringsten Umfang  seit dem Jahre 1919 (!) erreichen. Gegenüber dem Vorjahr haben die US-Farmer die Hektarzahlen nochmal um 9 % heruntergeschraubt.Für die laufende Sommerweizenbestellung soll der Rückgang nur 3 % betragen.Bei durchschnittlichen Erträgen errechnet sich daraus eine US-Weizenernte von nur 50 Mio. t rd. 20 % unter den Vorjahren.

Die am Stichtag 1. März festgestellten US-Weizenvorräte liegen 21 % über dem Vorjahresergebnis. Damit ist ein teilweise ausgleichendes Polster für die kommende schwache Ernte gegeben. Der Kursauftrieb an den Börsen hält sich daher in Grenzen.

Für Unsicherheiten sorgen zurzeit die Entwicklungen in Russland. Die üblichen Lieferungen in die Türkei sind aus nicht ganz geklärten Gründen unterblieben. Die staatlichen russischen Interventionspreise zur staatlichen Bevorratung sind abgesenkt worden. Ägypten hält sich mit Käufen zurück. Die russischen Getreidebauern müssen ihre Läger für die kommende Ernte frei machen und stehen unter Verkaufsdruck. Andererseits soll in 10 % der Weizenregionen  ein Spätfrost mit -20 Grad für erhebliche Ausfälle gesorgt haben. Der russische Einfluss auf dem Weltmarkt hat vorerst an Bedeutung eingebüßt.

Bei der Konkurrenz zwischen Mais und Soja haben sich die US-Farmer für  4 % weniger Mais entschieden. Die Leguminose Sojabohne bietet eine bessere Rendite und hat bei der angespannten Einkommenslage zusätzlich den Liquiditätsvorteil, dass kein Stickstoffdünger bezahlt werden muss. Die kommende US-Maisernte könnte bei durchschnittlichen Ertragsannahmenetwa350 Mio. t bzw. -8 % unter Vorjahr erreichen.

Dennoch besteht an den Börsen vorerst wenig Aufregung, weil die US-Vorratsbestände zum 1. März-17  rd. 10 % über Vorjahresniveau liegen.Auch in diesem Falle ist ein teilweiser Ausgleich für die kommende schwache Ernte gewährleistet.

Für die Einschätzung der internationalen Preisentwicklung in den nächsten Wochen und Monaten spielt die hochgeschätzte  brasilianische Maisernte mit über 91 Mio. t noch eine beachtliche Rolle. Ein Drittel davon geht in den Export. Auch die argentinischen Maisaus-fuhren miterwarteten 25 Mio. t kommen demnächst auf den Markt und werden die Preise in Schach halten.

Die Aussichten auf die kommende Weltgetreideernte und  Versorgungslage 2017/18 sind nach den Schätzungen des IGC niedriger einzustufen. Die Erntemenge wird um 55 Mio. t (-2,7 %) niedriger auf 2.050 Mio. t geschätzt. Am Rückgang sind im Wesentlichen der Weizen mit rd. 19 Mio. t und der Mais mit rd. 29 Mio. t beteiligt. Der Getreideverbrauch soll weltweit um 7 Mio. auf rd. 2.080 Mio. t steigen. Daran sind alle Bereiche vom Ernährungs-, Futter- und Industrieverbrauch beteiligt.

Die globalen Überlagerungsbestände sollen von 512 Mio. t auf 483 Mio. t zurückfallen. Gemessen am Verbrauch errechnet sich eine Versorgungszahl von 23,3 % im Vergleich zum Vorjahr von 24,2 %. Der langjährige Durchschnitt liegt unter 22 %. Die Versorgungslage bleibt im guten Mittelfeld.

Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.
Fragen?

Sie haben Fragen zu ZMP Live? Unser Team steht gerne hilfsbereit zu Ihrer Verfügung. Senden Sie uns gerne eine Nachricht:

Es gilt unsere Datenschutzerklärung

Jetzt registrieren

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich