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10.16
09:09

USDA kürzt globale Getreideversorgung - Börsenkurse dennoch bearisch

USDA: Versorgung auf dem globalen Getreidemarkt etwas schwächer – Preise geben vorerst nach.

In der Okt-Ausgabe der monatlichen Ernteschätzungen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) wurden die Ergebnisse für das Jahr 2016/17 im Vergleich zur Vormonatsschätzung um 5 Mio. t(= 0,25 %) etwas zurückgenommen. 

Die globale Getreideernte ohne Reis wird auf 2.059 Mio. t geschätzt. Gegenüber dem eher schwächeren Vorjahr beträgt die Steigerung 76,4 Mio. t bzw. 3,85 %. Im Vergleich zum bisher besten Jahr 2014/15 liegt die laufende Ernte nur um 25 Mio. t  höher. 

Der Getreideverbrauch nimmt über die Jahre kontinuierlich zu und erreicht mit der jüngsten Schätzung eine Größenordnung von 2.048 Mio. t. Damit kann die Getreidenachfrage mehr als ausreichend aus der laufenden Ernte bedient werden. Es bleibt noch eine leichte Bestandsaufstockung am Ende des Wirtschaftsjahres von +11 Mio. t übrig.

Der Endbestand errechnet sich auf 497 Mio. t bzw. 24,3 % vom Verbrauch. Gemessen am langjährigen gleitenden Durchschnittswert von 21,6 % ist von einer überdurchschnittlich günstigen Versorgungslage auszugehen. Allerdings fällt die aktuelle Versorgungszahl gegenüber dem Vorjahr etwas zurück, der Grund ist in der beachtlich hohen Verbrauchszunahme von 88,9 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr zu sehen.  

Die globale Weizenernte schätzt das USDA auf 744 Mio. t unverändert zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich jedoch eine Zunahme von rd. 9 Mio. t. Höhere Weizenernten stammen in 1. Linie aus Russland mit einem Plus von 11 Mio. t bzw. 18 %, aus Kanada mit 3,5 Mio. t  bzw. 13 %, Australien mit 4 Mio. t bzw. 16 % und Argentinien mit 3 Mio. t bzw. 27 %.

Demgegenüber fällt die EU-Weizenernte um 17  Mio. t auf 143 Mio. t erheblich zurück. Die Folge ist eine Exportminderung um rd.10 Mio. t, nicht zuletzt auch eine Folge unzureichender Qualität. Die Nordafrikanischen Importländer verzeichnen trockenheitsbedingt eine Ernteminderung um 6 Mio. t. Chinas Bestreben, die überreichlichen Vorräte im Inland abzubauen, wird durch eine um 2 Mio. t kleinere Weizenernte unterstützt.

Die Versorgungsbilanz im Weizensektor bleibt mit einem Endbestand von 248 Mio. bzw. 34,7 % gemessen am Verbrauch überdurchschnittlich hoch. Das mehrjährige gleitende Mittel liegt bei 28,6 %.

Die globale Maisernte erreicht nach den USDA-Schätzungen 1.026 Mio. t, geringfügig weniger als im Vormonat, aber mit + 67 Mio. t deutlich höher als im schwachen Vorjahr. Im Vergleich zum bisher besten Ergebnis im Jahre 2014/15 beträgt der diesjährige Zuwachs nur 11 Mio. t.

Die größte Ernte soll die USA mit etwas gekürzten 382,5 Mio. t zum Vormonat erzielen. Steigende Ernten von 28 auf 36 Mio. t werden in Argentinien aufgrund des Wegfalls der Exportsteuer erwartet. Auch Brasilien soll die Maiserzeugung um 16 Mio. t auf 83,5 Mio. t steigern. Nach dem vorjährigen Katastrophenjahr erhöht auch Südafrika seine Maisproduktion um 5 Mio. t auf 13 Mio.t.

Demgegenüber bleibt die EU-Maisernte mit geschätzten 60 Mio. t zum 2. Jahr in Folge  erheblich hinter den früheren Durchschnittsergebnissen zurück. Vor allem Frankreich und Rumänien haben unter ungünstigen Witterungsbedingungen mit erheblichen Ernteeinbußen zu leiden.

Die weltweite Versorgungsbilanz im Maissektor fällt mit 217 Mio. t Endbestand bzw. 21,3 % gemessen am Verbrauch im Vergleich zum Weizen weniger üppig aus . Dennoch liegen die Versorgungswerte  deutlich über dem langjährigen gleitenden Mittelwert von 18,6 %.

Die Kursentwicklungen an den Börsen waren zunächst aufgrund der teilweise geringeren als erwarteten USDA-Schätzungen gestiegen, sind dann aber zum Schluss deutlich gefallen. Die nachbörslichen Reaktionen drehen jedoch schon wieder ins Plus. Die vom USDA erneute Bestätigung einer hohen globalen Versorgungslage wird immer wieder durch Informationen zu Beeinträchtigungen der noch ausstehenden Ernten bzw. bei der Aussaat von Wintergetreide in Unruhe versetzt.

Nicht zuletzt sind die Wechselkurse Dollar, Euro, und Real zu beobachten. Die aktuelle Schwäche des Euro ist günstig für die Exportwirtschaft.

Im Blickwinkel sollte auch der gestiegene Rohölkurs bleiben. Interssant bleibt die Frage, ob und inwieweit die angekündigten Kürzungen der Fördermengen auch umgesetzt werden .

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