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03.20
07:53

USDA Mrz.- Bericht: unverändert - Kurserholungen nur vorübergehend

USDA: Virus-unbelastete Weltgetreideschätzung – Börsenkurse nach Stabilisierung jetzt wieder schwächer

Das US-Agrarministerium (USDA) hat in seiner monatlichen Schätzung der Weltgetreideversorgung das Ergebnis der Vormonate in wenigen Teilbereichen korrigiert. Das Gesamtergebnis bleibt jedoch so gut wie unverändert, weil sich die Zahlen gegenseitig aufhoben. Die Erwartungen über größere richtungsweisende Korrekturen ggfs. auch unter dem Einfluß der Viren-Epidemien wurden enttäuscht.

Die Gesamternte wird unverändert auf 2.167 Mio. t veranschlagt. Der Verbrauch im lfd. Wirtschaftsjahr 2019/20 prognostiziert das USDA auf erhöhte 2.178 Mio. t. Die laufende Produktion und der Verbrauch rücken im Vergleich zu früheren Schätzungen weiter auseinander, es bleibt bei einem kleinen Fehlbedarf.

Die Vorratsbestände fallen von vorjährigen 630 auf diesjährige 614 Mio. t zurück. Gemessen am Verbrauch liegen die Endbestände immer noch bei gut durchschnittlichen 28,2 %. Ohne China sinkt die Versorgungszahl von 16,1 auf 15,2 % Endbestand zum Verbrauch zurück; das entspricht nur noch einem knappen Durchschnitt. Auswirkungen der Virus-Epidemien wurden nicht thematisiert. Vorübergehende Störungen im Handelsgeschehen werden jedoch nicht ausgeschlossen. Grundsätzliche Verwerfungen der Marktverhältnisse werden nicht thematisiert.

Die weltweite Weizenernte bleibt mit 764 Mio. t auf Höchstniveau. Die katastrophale Australien-Ernte wurde nochmals auf 15,2 Mio. t reduziert. Die Ergebnisse in Argentinien wurden leicht nach oben korrigiert. Indiens Weizenernte erreicht mit 103,6 Mio. T Rekordniveau. Der weltweite Weizenverbrauch wurde für 2019/20 leicht auf 755 Mio. t zum Vormonat erhöht, liegt rd. 20 Mio. t über Vorjahr. Die zum Vormant gekürzten globalen Weizenvorräte steigen in diesem Wirtschaftsjahr von 278 auf 287 Mio. t; gemessen am Verbrauch sind das überdurchschnittliche hohe 38,4 %.

Die Weizen-Versorgungszahl ohne China liegt jedoch nur noch bei knapp durchschnittlichen 22,1 %. Für die weitere Weizenpreisentwicklung spielt diese Zahl eine entscheidende Rolle, denn die China-Vorräte stehen für den Welthandel nicht zur Verfügung.

Im Falle der globalen Maisernte schätzt das USDA das Ernteergebnis mit 1.112 Mio. t zwar geringfügig höher als im Vormonat ein, bleibt aber mit rd. 11 Mio. t unter Vorjahresniveau. Der Verbrauch wird auf deutlich erhöhte 1.135 Mio. t über dem Ernteergebnis eingestuft. Damit muß der Fehlbedarf aus dem Abbau der Vorratsbestände von 319 Mio. auf rd. 297 Mio. t bestritten werden. Die Versorgungszahl fällt von 27,8 auf aktuelle 26,1 %. Ohne China fällt der Endbestand von 12,3 auf 11,4 % des Verbrauchs, deutlich unter Durchschnitt.

Beim Getreidehandel in Europa sollen erhöhte EU-Ausfuhren trotz eines steigenden Euro-Kurses bestehen bleiben. Die EU-Exporte werden unverändert auf rd. 42 Mio. t geschätzt, während die russischen Ausfuhren auf 44 Mio. t gekürzt werden. Die russische Führung ist besorgt, dass die Eigenversorgung gefährdet werden könnte. Die Überhangbestände der EU fallen von 30 auf unterdurchschnittliche 26 Mio. t.

An der Chicagoer Börse hat haben sich die Kursrückgänge der letzten Woche unter den Schockwirkungen der Coronavirus-Epidemie zunächst gefangen dann aber unter dem Druck wieder achgegeben. Die neue USDA-Schätzung wird möglicherweise wieder dazu beitragen, dass wieder mehr fundamentale Faktoren die Kursentwicklungen bestimmen.

Die Pariser Börse ist den Vorgaben aus Chicago gefolgt, so dass die Weizenkurse sogar unter die Linie von 180 €/t gesunken sind. Es ist davon auszugehen, dass sich die Tendenzen in Chicago auch auf die EU-Kurse niederschlagen werden.

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