USDA-Bericht Nov.-16 – hohe US-Maisernteschätzung - moderate Preisreaktionen
Der monatliche Schätzungsbericht zur Weltgetreideernte des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) hat zum wiederholten Mal zu einem höheren Ergebnis geführt. Für das laufende Jahr 2016/17 wird mit 2,0644 Mrd. t gerechnet. In 4 Jahren in Folge liegen die Welternten nun über 2 Mrd. t
Die Verbrauchentwicklung kam in den letzten Jahren nur langsam hinterher. 2013/14 betrug der Konsum noch 1,93 Mrd. t. Für 2016/17 wird mit 2,051 Mrd. t gerechnet.
Die unterschiedliche Entwicklung von Produktion und Verbrauch hat zu einem signifikanten Bestandsaufbau geführt. Endbestände im Jahre 1913/14 errechneten sich auf 405Mio. t. Für das laufende Jahr 2016/17 wird mit rd. 500 Mio. t gerechnet. Auf den ersten Blick hat sich die weltweite Versorgungslage erheblich verbessert. Klammert man jedoch die dem internationalen Handel nicht verfügbaren chinesischen Endbestände in Höhe rd. 43 % aus, bleiben Reserven zwischen 277 bis 284 Mio. t übrig, die im Bedarfsfalle mobilisiert werden können.
Das USDA schätzt den globalen Weizenmarkt in der neuesten Ausgabe weitgehend unverändert zum Vormonat ein. Auf der Angebotsseite stehen ein leicht erhöhter Anfangsbestand von 241 Mio. t und eine Ernte von 744 Mio. t. Der Verbrauch wird etwas höher auf 736,5 Mio. t eingestuft, weil davon ausgegangen wird, dass aus Qualitäts- und Preisgründen ein höherer Weizenanteil im Futtersektor landen wird. Der Endbestand errechnet sich auf 249 Mio. t bzw. 33,8 % vom Verbrauch.
Die globale Maisernte wird vom USDA um rd. 5 Mio. t höher auf 1.030 Mio. t zum Vormonat geschätzt. Der ausschlaggebende Grund ist die überraschend höhere US-Ernte um 4 Mio. t auf 387 sowie jeweils höhere Ergebnisse in Russland und der Ukraine. Dagegen fallen dieErnten in einigen Südostasiatischen Staaten zurück.
Der globale Maisverbrauch steigt auf 1.022 Mio. t an, so dass am Ende des Wirtschaftsjahres mit erhöhten Endbeständen von 218 Mio. t gerechnet wird. Davon lagern 104 Mio. t in China. Die chinesischen Anstrengungen ihre vom Verderb bedrohten Vorräte abzubauen, haben bis jetzt nur zu einem Stillstand der bisher anwachsenden Mengen geführt.
Die Veröffentlichung des USDA-Berichts vermischt sich im Hinblick auf die Börsenreaktionen teilweise mit dem überraschenden US-Wahlergebnis. Die Terminkurse an der Chicagoer Börse haben nnach Rückgängen wieder zugelegt, allerdings in überschaubaren Maße. Die Weizenkurse bewegen sich noch immer weiter oberhalb der magischen 4 $/bu-Marke umgerechnet knapp 140 €/t und die Maiskurse halten nur knapp die 3,5 $/bu Linie bzw. 125 €/t.