USDA korrigiert Schätzung zur Weltgetreideernte – Weizenpreise ziehen an
Die mit Spannung erwartete neue Schätzung des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) zur Weltgetreideernte 2016/17 lieferte einige Kürzungen und Korrekturen, bleibt aber im Endergebnis bei einer hohen Versorgungslage.
Die Welternte wird gegenüber dem Vorjahr um 82 Mio. t höher auf 2.064 Mio. t geschätzt. Die saldierten Veränderungen zum Vormonat August sind im überschaubaren Bereich geblieben.
Auf der Verwendungsseite schätzt das USDA eine Steigerung von 91 Mio. t auf 2.048 Mio. t. Der größte Teil der Verbrauchssteigerung ist im Futtersektor angesiedelt.
Die globalen Bestände am Ende des Wirtschaftsjahres werden auf 502 Mio. t geschätzt. Die Versorgungskennzahl errechnet sich geringfügig niedriger als im Vorjahr auf 24,5 % Endbestand zum Verbrauch. Der gleitende langjährige Durchschnittswert liegt bei 21,6 %.
In den letzten 4 Jahren sind die Überhangbestände auf einen Durchschnittswert von 460 Mio. t gegenüber dem 10 jährigen Mittel von knapp 300 Mio. t gestiegen.
Die günstige globale Versorgungslage wird die internationalen Getreidepreise für eine absehbare Zeit auf einem unterdurchschnittlichen Niveau im Vergleich zum zurückliegenden Jahrzehnt halten.
Die globale Weizenernte schätzt das USDA um rd. 10 Mio. t höher als im Vorjahr auf rd. 745 Mio. t. Gegenüber dem Vormonat gibt es nur eine kleine Erhöhung. Die US-Weizenernte wird auf bisherigem Niveau bestätigt. Bei der EU-Weizenernte wurden 2,5 Mio. t weniger angesetzt. Chinas Ernte wird um 2 Mio. t gekürzt. Dagegen werden in kleineren Produktionsgebieten die Mengen leicht aufgestockt, so u.a in Australien.
Der Weizenverbrauch wird um 25 Mio. t auf 736 Mio. t höher veranschlagt. Davon werden im Nahrungsmittelsektor allein 13 Mio. t mehr angesetzt.
Die Versorgungslage im Weizensektor verbessert sich um rd. 8 Mio. t auf 249 Mio. t Bestand am Ende des Wirtschaftsjahres. Die Versorgungskennzahl verringert sich nur wenig auf 33,8 % gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich zum gleitenden 10-Jahresmittel mit 28,5 % wird jedoch eine weit überdurchschnittliche Versorgungslage signalisiert.
Die weltweite Maisernte 2016/17 taxiert das USDA um 67 Mio. t höher auf 1.026 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr. Dabei wird die US-Ernte von 345 Mio. t im letzten Jahr auf 383 Mio. t im laufenden Jahr eingestuft.
Die US-Maisernte wird jedoch zum Vormonat um 1,5 Mio. t, die EU-Ernte um 1 Mio. t und die chinesische Ernte um 2 Mio. t gekürzt. Für Brasilien erwartet man im Frühjahr 2017 ein Steigerung um 2 Mio. t.
Die Maisverwendung soll 1.016 Mio. t betragen. Der Verbrauch wird um 58 Mio. t höher eingeordnet als im Vorjahr.
Die globalen Maisendbestände steigen von 209 auf 219 Mio. t. Die Versorgungslage ist mit 21,6 % Endbestand gemessen am Verbrauch überdurchschnittlich, wenn man den langjährigen gleitenden Mittelwert von 18,6 % zugrunde legt.
Die Börsen haben mit geringen Kursänderungen reagiert. Weizen zeigte an der CME Aufwärtstendenzen, während Mais sich nur unwesentlich veränderte.