1,4 Mio ha weniger russische Wintersaaten
Das russische Agrarministerium hat die vorläufige Wintersaatflächen 2013/14 um 8 % geringer geschätzt. Rund 1,4 Mio. ha wurden im Vergleich zum Vorjahr nicht bestellt. Die ursprünglichen Erwartungen des Ministeriums fielen sogar um 2 Mio. ha kleiner aus.
Die wesentlichen Gründe bestanden darin, dass zu hohe Niederschläge während der üblichen Aussaatperiode niedergingen und die Bestellarbeiten verzögerten und teilweise verminderten. Besonders betroffen waren das Zentralgebiet und das untere Wolga-Tal.
Die Aussaatkampagne beginnt Mitte August in den nördlichen Gebieten des Volga-Districts, um zu gewährleisten, dass sich die Saat ausreichend entwickelt kann, damit sie die früh einsetzende und strenge Winterperiode übersteht. In den weiter südlichen Gebieten kann mit größerem Auswinterungsrisiko noch bis Mitte November gesät werden.
Hauptaussaatzeit ist der September/Oktober, die in diesem Jahr 2013 durch langanhaltende Regenfälle die Aussaat be- und teilweise verhinderte.
Günstige Verhältnisse werden jedoch bislang aus dem südlichen Distrikt gemeldet.
In 1. Linie ist der Weizen betroffen, der rd. 80 % der russischen Wintersaaten ausmacht. Die übrigen Getreidearten wie Roggen und Gerste spielen eine untergeordnete Rolle.
Im Regelfall rechnet man mit Auswinterungsschäden zwischen 5 und 10 %. Betroffen sind regelmäßig die spät bestellten Flächen. In Einzeljahren können auch Schäden bis zu 40 % auftreten.
Die im späten Frühjahr ausgesäten Sommergetreidearten sind aufgrund der kurzen Vegetationsperiode und der fehlenden Feuchtigkeit während der Reifezeit unter kontinentalen Witterungsbedingungen nur halb so ertragreich.
Die russischen Getreidepreise befinden sich auf ungewöhnlich hohem Niveau. Die Wettbewerbsfähigkeit beim Export hat gegenüber früheren Jahren nachgelassen.
Die diesjährigen Aussichten sind ähnlich ungünstig wie zuletzt im Jahre 2007.