29.
12.16
10:56

Wie werden die Maispreise in 2017?

Führende Institutionen äußern sich zu den Maispreisen 2017

Die Erwartungen an die US-Maispreise des kommenden Jahres 2017 schwanken nach Meinungen führender Institutionen zwischen 3,2 bis über 4 $ je bu  (120 bis 155 €/t). Die Terminkurse von März bis Dez. 2017 reichen von 3,50 bis 3,80 $ je bu.

Die Begründungen für die kommende Kursentwicklung sind vielgestaltig. Zunächst wird darauf hingewiesen. dass die derzeitig weltweiten Vorratsbestände mit 222 Mio. t bzw. 21,6 % stock to use ratio überdurchschnittlich hoch ausfallen.  Das mehrjährige Mittel liegt bei 18,6 %. Das bietet zunächst ein solides Abfederungspotenzial gegenüber möglichen Ernteminderungen.

Einschränkend wird jedoch darauf hingewiesen, das China mit 106 Mio. t Endbestand ein gewichtiger Faktor darstellt. Das gewinnt zwar vor dem Hintergrund eines politisch gewollten systematischen Abbaus der chinesischen Überschußbestände an Bedeutung, andererseits wird die übrige Welt davon wenig zu spüren bekommen, weil kaum ein wesentlich veränderter China-Handel erwartet wird.

Für besondere Aufmerksamkeit sorgt die anstehende große Maisernte in Südamerika im 1. Halbjahr 2017. Für Argentinien werden 36 Mio. t und für die brasilianische Erst- und Zweiternte 86,5 Mio. t geschätzt. Im Vorjahr haben beide Länder zusammen nur 96 Mio. t bzw. rd. 25 % weniger geerntet. Das Exportvolumen beider Länder soll rd. 48 Mio.t betragen.

Die größte Bedeutung wird jedoch der kommenden Maisanbaufläche in den USA zugemessen. Immerhin beträgt der US-Anteil an der globalen Maiserzeugung rd. 35 %. Nach derzeitigem Stand des Soja-Mais-Preisverhältnisses von 2,8 zu 1 werden die US-Farmer den Maisanbau zugunsten der Sojabohne einschränken. Weitgehend übereinstimmende Schätzungen gehen von einer Reduzierung von rd 4 % aus. Einzelschätzungen liegen bei einem 6 %-igen Rückgang. Unterstellt man einen durchschnittlichen Flächenertrag, der nicht die Rekordhöhe des vergangenen Jahres erreichen wird, wird die kommende US-Ernte im Herbst 2017 um rd. 8,5geringer ausfallen. Bei einem angenommenen wenig veränderten Verbrauch werden die US-Überhangbestände von aktuellen 61 auf 48 Mio. t fallen, ein immer noch durchschnittlicher Wert.

Größere Unsicherheit kommt von der politischen Seite der neuen US-Regierung. Mehrfache Meinungsäußerungen zur schwachen Wirksamkeit der US-Bioethanolerzeugung in Sachen Umweltschutz könnte  die Maisnachfrage deutlich reduzieren, wenn der staatlich vorgegebene Beimischungsanteil aufgehoben werden sollte. Immerhin wandern rd.138 Mio. t Mais bzw. rd. 35 % in den Bioethanolsektor.

Weitere Verunsicherung könnte durch politisch veränderte Handelsbeziehungen USA und Mexiko der neuen Regierung entstehen. Mexiko ist einer der größten Importeure für US-Mais.

Den übrigen Maisernten auf Weltebene wird nur eine untergeordnete Bedeutung beigemessen.

Die „US-Commerzbank“ geht von 3,5 bis 3,8 $ je bu Mais im Verlauf des Jahre 2017 aus. „Goldman-Sachs“ schätzt einen 12-Monatsdurchschnitt von 3,35 $ je bu. „Rabobank“ gibt eine Spannbreite von 3,4 bis 3,65 $ je bu an. Die höchsten Erwartungen äußert „Focus Economics“ mit 4,02 $/bu im 4. Quartal 2017.

Für die Ableitung europäischer Preise kommen noch einmal die Unsicherheiten über den Wechselkurs hinzu. Bei durchschnittlicher EU-Ernte sollte jedoch die derzeitig hohe Spreizung zwischen US- und EU-Preisen nicht beibehalten werden.

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