02.
06.23
Getreidemärkte weiter volatil

Getreide News, 02.06.2023

Bullish
  • Unsicherheit Getreidekorridor
  • Wetter im Fokus der Marktteilnehmer
  • Globale Nachfrage zieht wieder an
Bearish
  • Global solide Ertragsaussichten
  • Internationaler Preisdruck
  • US-Exportzahlen
Kassamärkte im Blick  Euro/Tonne
Brotweizen 4. Mai. 11. Mai. 18. Mai. 25. Mai. 1. Jun.  +/-
Hamburg 243,00 241,00 235,00 235,00 227,00 -8,00
Niederrhein 246,00 244,00 238,00 238,00 230,00 -8,00
Oberrhein 236,00 242,00 236,00 236,00 228,00 -8,00
Ostdeutschland 227,00 255,00 219,00 219,00 211,00 -8,00
Futterweizen            
Hamburg 241,00 239,00 233,00 233,00 225,00 -8,00
Oldenburg 240,00 237,00 231,00 231,00 223,00 -8,00
Futtergerste            
Hamburg 208,00 216,00 217,00 209,00 208,00 -1,00
Ostdeutschland 198,00 206,00 207,00 199,00 198,00 -1,00
Körnermais             
Südoldenburg n.n. n.n. n.n. 230,00 224,00 -6,00

Auf den hiesigen Getreidemärkten zeigten sich die Preise in der vergangenen Woche weiterhin volatil. Die Börsen scheinen keine einheitliche Richtung zu finden und nach der scharfen Preiskorrektur zu Beginn der Woche konnten sich die Weizen- und Maiskurse wieder etwas fangen. Auf den Kassamärkten wird die Nachfrage und der Handel als ruhig beschrieben. Viele Futtermittelhersteller, als auch Mühlen haben derzeit kaum Bedarf und sind mit Kontrakten weitestgehend versorgt. Lediglich Gerste und Mais scheint regional in einem kleinen Umfang noch gesucht zu werden. Der kommende Erntedruck und auch die fallenden Preise in Russland sorgen für Unsicherheit bei den Erzeugern. Viele Läger sind noch gefüllt und der Verkaufsdruck steigt. Derweil hat die EU überraschenderweise deutlich mehr exportiert als die meisten Marktbeobachter vermutet haben. So wurden insgesamt 28,4 Mio. Tonnen Weizen verkauft, das entspricht einem Plus von 11 % gegenüber dem Vorjahresniveau. Aus Spanien wurden erste Prognosen zur diesjährigen Ernte veröffentlicht. Experten des Agrarkooperativen-Verbandes rechnen damit, dass sich die Ernte auf 9,1 Mio. Tonnen belaufen könnte und damit fast die Hälfte weniger wäre als im Vorjahr. Ursächlich für die starke Reduzierung werden neben der deutlichen kleineren Anbaufläche von 5,5 Mio. Hektar, vor allem die schlechten Wachstumsbedingungen verantwortlich. Stützend wirkten sich gestern vor allem die Meldung aus, dass es erneut zu Problemen innerhalb des Getreidekorridors kommt. Berichten zufolge werden viele Schiffe die an den russischen Häfen einlaufen nicht inspiziert, sodass sich die ganze Lieferkette immer wieder deutlich verzögert. Von russischer Seite kam die Forderung eine wichtige Leitung für Ammoniak durch die Ukraine wieder freizugeben. Solange dies nicht der Fall sei sollen keine Schiffe mehr kontrolliert werden, die den Hafen Pivdenny ansteuern. Derweil wird auf dem Weltmarkt wieder nach Weizenofferten gesucht. Saudi-Arabien hat einen Tender über 480.000 Tonnen ausgeschrieben.

Getreide-Aktualisieren,

Getreideupdate vom Dienstag, 06.06.2023

Die Weizenmärkte starten freundlich in die neue Woche. Gestern legten sowohl die Preise in Paris als auch an der CBoT teilweise deutlich zu. Die Entwicklung färbt auch auf die hiesigen Kassamärkte ab. Zur Schlossglocke am gestrigen Montag stand im September-Termin ein Kurs von 230,50 Euro/t und damit 6,50 Euro mehr als noch zum Sitzungsende am Freitag auf der Anzeigetafel der Matif.

Sorgevoll blicken die Marktteilnehmer dabei auf das Schwarze Meer. Die Inspektion der auslaufenden Schiffe wurde durch die russischen Inspekteure zuletzt blockiert. Wie es heißt, wurden nun vier Tage lang keine Schiffe abgefertigt. Gestern wurde offenbar wieder ein Schiff inspiziert. Russland lässt keine Zweifel aufkommen, dass es das bestehende Abkommen nicht verlängern wird. Mitte Juli läuft das aktuelle Abkommen aus. Hinzukommt, dass die EU-Kommission zum Start diese Woche die bestehenden Einfuhrverbote für ukrainisches Getreide in Polen, Ungarn, Bulgarien, der Slowakei und Rumänien bis Mitte September verlängert hat. Mehr und mehr macht das derzeit trockene Wetter den Landwirten und Händler in Europa Sorge. Der Krankheitsdruck in den Beständen wächst. Frankreichs Agrarministerium hat zuletzt 91 Prozent der Flächen jedoch in einem guten oder sehr guten Zustand bewertet. Frankreichs Weizenfelder zeigen sich so gut, wie seit Jahren nicht mehr. Dennoch bereitet auch hier regional und lokal die drohende Trockenheit Sorgen. Diese Sorgen übertragen sich wohl auch auf die Nachfrage an den hiesigen Kassamärkten. Die Nachfrage nach Weizen, Gerste oder Triticale der alten Ernte ist offensichtlich gestiegen. Mit den Preisanstiegen der letzten drei Tage zeigen sich die Erzeuger auch wieder abgabebereiter. Auch Mais wird wieder fester gehandelt als noch vor einer Woche. Die heimische Maisaussaat ist abgeschlossen. Erste Erzeuger beregnet wegen der zuletzt warmen und trockenen Temperaturen bereits ihre Flächen. Insbesondere auf sandigen Böden laufen die Sprengler. Die US-Maisaussaat befindet sich derweil auf der Zielgraden. Nach Angaben des US-Agrarministeriums sind per 4.6. 93 Prozent der geplanten Flächen bestellt. Der Durchschnitt der letzten Jahre lag zu diesem Zeitpunkt bei 91 Prozent. Im Mittleren Westen ist es derzeit trocken, Regenschauer sind nicht in Sicht, was den Kursen für Weizen und Mais zuletzt Auftrieb gab. Gestartet sind die US-Landwirte in der letzten Woche mit der Winterweizenernte. Insbesondere in Texas und North Carolina sowie Arkansas sind die Erntearbeiten gut vorangekommen. Über alle Staaten gesehen wurden bisher 5 Prozent der Bestände geerntet, im Vorjahr waren es zu diesem Zeitpunkt 4 Prozent. Enttäuscht zeigen sich die CBoT-Händler abermals von den schwachen Exportzahlen, die Ende letzter Woche veröffentlicht wurden.

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Die Stimmung auf den Getreidemärkten bleibt weiterhin gemischt. Vor allem das Wetter wird in den kommenden Wochen verstärkt im Fokus der Marktteilnehmer stehen, wenn auch gleich derzeit hierzulande  und in der EU die meisten Bestände gut dar stehen. Zudem sorgen die neuen Spannungen bezüglich des Getreidekorridors für Unsicherheit und könnten dem Markt eine Richtung weisen. Alles in Allem stehen sich bullische und bärrische Nachrichten immer wieder gegenüber, sodass es auch in der kommenden Woche schwierig bleiben könnte eine einheitliche Richtung zu finden.

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