08.
11.24
Wetter- und Exportlage drücken auf EU-Weizenmarkt

Getreide News, 08.11.2024

Bullish
  • Geringere EU-Weizenernte und Endbestände.
  • Schlechte Aussaatbedingungen in Russland, Ukraine und EU.
Bearish
  • Regen in den USA verbessert Anbau und entlastet Markt.
  • Günstigere Anbieter aus Osteuropa schmälern EU-Exporte.

An der Euronext in Paris stehen derzeit die Preise unter Druck. Ein abgelehnter Exportauftrag für französischen Weizen nach Algerien belastet den Markt. Anstelle Frankreichs hätten Lieferanten aus Bulgarien, Rumänien und der Ukraine den Zuschlag erhalten, während Russland aufgrund hoher Preise auf dem Weltmarkt kaum konkurrenzfähig sei. Auch in Richtung Ägypten könnten sich für europäische Anbieter bessere Chancen bieten, da russische Exporteure preislich durch die Einführung der Mindestpreise benachteiligt seien. Die EU-Kommission hat ihre Weizenernteprognose für das laufende Jahr um zehn Prozent reduziert, was sich negativ auch auf die Ertragsprognosen auswirken könnte. Gleichzeitig sind die Saatbedingungen aufgrund der Witterungsbedingungen für Winterweizen in Russland, der Ukraine und Teilen der EU hinter den Erwartungen zurück. Am Kassamarkt treibt die Futtermittelindustrie die Weizennachfrage an, da Mais aus Osteuropa häufig mit Aflatoxinen belastet sei. Trotz dieser Nachfrage blieben die Exportmöglichkeiten für Weizen aufgrund hoher Preise und Qualitätsmängeln eingeschränkt. Statt Weizen verkaufen die Landwirte derzeit vermehrt Raps. Derweil wird die Maisernte der EU-27 werde nach Angaben der EU-Kommission 2024 voraussichtlich 58,2 Mio. t betragen, was 3,3 Mio. t weniger als im Vorjahr und 8,3 Mio. t weniger als der langjährige Durchschnitt (2019–2023) wäre. Grund für die geringere Ernte sind sehr unterschiedliche, meist jedoch ungünstige Vegetationsbedingungen: Während es im Westen häufig zu nass gewesen ist, hat im Osten und Südosten der EU große Trockenheit geherrscht. Zur Aussaat sind die meisten Anbaupläne umgesetzt worden, sodass die Maisanbaufläche mit 8,8 Mio. ha um 6,3 % größer als im Vorjahr ausgefallen ist. In den USA hatten die Vorboten der Präsidentschaftswahl sowie ein gesunkener US-Dollar zu kurzfristigen Preissteigerungen bei Weizen geführt. An der Chicago Board of Trade (CBoT) sank der Dezember-Kontrakt um 1,75 US-Cent auf 571,50 US-Cent je Bushel (194,42 €/t. In Brasilien haben sich die Maisexporte im Oktober auf insgesamt 6,406 Mio. t belaufen, was mehr als 2 Mio. t weniger als im Vorjahr gewesen sind. Ein südkoreanischer Importeur hat über Nacht 65.000 t Mais unbekannter Herkunft erworben, wobei die USA als möglicher Ursprung gelten würden. Algerien hat zudem eine Ausschreibung für 240.000 t Mais aus Argentinien oder Brasilien mit einer Angebotsfrist bis Freitag veröffentlicht.

ZMP Live+ Logo

ZMP Live Expertenmeinung

Der europäische Weizenmarkt leidet unter Konkurrenz aus Osteuropa, während Russlands hohe Preise europäische Exporte nach Ägypten begünstigen könnten. Sinkende EU-Weizenernten und schlechte Saatbedingungen dämpfen die Ertragsaussichten. Die Maisernte fällt trotz größerer Anbaufläche wegen unbeständigem Wetter niedrig aus. Geopolitik und Klima sorgen weiter für volatile Agrarmärkte.

ZMP Marktbericht kompakt
Aktuelles von den Märkten kompakt für Sie zusammengefasst

Achtung, du siehst derzeit historische Daten da du entweder kein ZMP Live+ Mitglied oder nicht eingeloggt bist. Hol dir jetzt den Informationsvorsprung!

09.
11.24
09:32

USDA schätzt ebenfalls Weltgetreideernte 2024/25 etwas geringer als im Vormonat Das US-Agrarministerium (USDA) kommt in seiner Nov.24-Ausgabe nach eigenen Erhebungen ebenfalls zu einer geringeren Einschätzung der Weltgetreideversorgung im Vergleich zum Vormonat. Die Produktion wird geringfügig auf 2.294 Mio. t zurückgenommen, während der Verbrauch…

weiterlesen
08.
11.24
12:24

Nov. 2024: FAO korrigiert Weltgetreideernte (m. Reis) nach unten In der jüngsten Nov.-24-Ausgabe schätzt die Agrar- und Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) die weltweite Getreideernte (einschl. Reis) mit -0,4 % zum Vorjahr niedriger ein. Dagegen wird der Verbrauch um +0,5 % höher veranschlagt. Im Ergebnis verringern sich (nach dem…

weiterlesen
01.
11.24
10:14

EU-KOM: EU-Getreideernte 2024 auf niedrigsten Stand seit über einem Jahrzehnt In der Ende Okt.-24 veröffentlichten Ernteschätzung hat die EU-Kommission (EU-KOM) das vorläufige Ergebnis der Getreideernte 2024 auf rd. 255 Mio. t nochmal niedriger angesetzt als im Vormonat. Das Ergebnis liegt um -4,7 % unter dem schon schwachen Vorjahr; Das 5…

weiterlesen
Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.
Fragen?

Sie haben Fragen zu ZMP Live? Unser Team steht gerne hilfsbereit zu Ihrer Verfügung. Senden Sie uns gerne eine Nachricht:

Es gilt unsere Datenschutzerklärung

Jetzt registrieren

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich