Mais-Futures verzeichneten einige Gewinne vor dem USDA-Berichtstag am Freitag, die Kontrakte stiegen über die meisten Monate um 1 bis 2 ½ Cent. Gestützt wurden die Futures durch die erwarteten Exportdaten des USDAs. Die Marktteilnehmer rechnen damit, dass die Maisexporte sich 0,7 bis 1,4 Mio. Tonnen für 2024/25 in der Woche bis zum 2. Januar belaufen könnten. Die Verkäufe für 2025/26 werden auf 0 bis 100.000 Tonnen geschätzt. Das USDA wird heutigen am Freitagmorgen (Ortszeit) seinen jährlichen Ernteproduktionsbericht veröffentlichen, wobei Analysten, die von Reuters befragt wurden, einen Rückgang des Ertrags und auch der Ernteprognosen. Die Daten zu den Getreidebeständen werden ebenfalls veröffentlicht, wobei Händler die Maisbestände zum 1. Dezember auf 12,147 Milliarden Scheffel schätzen, das sind 24 Mio. bushel weniger als im Vorjahr, sofern die Prognose Realität wird. Auf globaler Sicht erwarten Analysten nur wenige Änderungen bei der brasilianischen Ernte von 127 Mio. Tonnen, während die argentinische Ernte um 0,5 Mio. Tonnen auf 50,5 Mio. Tonnen zurückgehen soll. Die Endbestände für die Welt werden auf 294,80 Mio. Tonnen geschätzt, ein Rückgang von 1,64 Mio. Tonnen gegenüber Dezember. Derweil kauften südkoreanische Importeure kauften Nacht insgesamt 65.000 Tonnen Mais, mit US- oder südamerikanischem Ursprung. Das Wetter bleibt neben dem neuen WASDE-Report weiterhin Thema. Meteorologen von NOAA bestätigten, dass die Dauer des Wetterphänomens sich voraussichtlich nur auf wenige Wochen beschränken wird. Bis Ende April erwarten die Experten, dass die Auswirkungen langsam abflachen. Typischerweise bringt La Niña Nordamerika im Frühjahr kühleres und feuchteres Wetter, während es in Südamerika trockener als üblich ist.
Am Donnerstag sorgte das Staatsbegräbnis für den früheren US-Präsidenten Jimmy Carter für verkürzten Handel an den US-Börsen, wodurch auch das Handelsvolumen rückläufig im Vergleich zu den Vortagen war. Die Weizenpreise in den USA setzten ihren Abwärtstrend an allen drei US-Börsen fort: Der Weizen in Chicago sank der März-Kontrakt um 4,00 US-Cent auf 532,25 US-Cent/bushel, das entspricht umgerechnet 189,76 €/t. Die Trauerfeierlichkeiten führten zudem dazu, dass der wöchentliche USDA-Bericht zu den Exportbuchungen auf Freitag verschoben wurde. Zeitgleich wird auch der Wasde-Report für Januar veröffentlicht, der nach Ansicht von Marktbeobachtern für größere Kursbewegungen sorgen könnte. Wetterbedingungen in den USA und Russland belasteten die Märkte ebenfalls. In beiden Ländern werden in den kommenden Tagen Schneefälle erwartet, diese sorgen dafür, dass beim Schmelzen die Pflanzen wieder mit Wasser versorgt werden, zum anderen sorgt der Schnee für Schutz vor frostigen Temperaturen. In Russland hat die Einführung des Exportlimits von 10,6 Mio. Tonnen Weizen für den Zeitraum vom 15. Februar bis 30. Juni dazu geführt, dass viele Händler bemüht sich vorher noch ihre Ware am Markt zu veräußern und drücken damit deutlich auf die Preise am Schwarzen Meer. Die ungünstigen Anbaubedingungen sorgen nach Angaben der russischen Experten dafür, dass die Weizenausfuhren für 2024/25 auf 45 Mio. Tonnen sinken werden, verglichen mit 54,7 Mio. Tonnen im Vorjahr ein deutlicher Rückgang. An der Euronext in Paris konnten die Weizenkurse sich den bärischen Impulsen nicht entziehen und gaben weiter nach. Der führende Märztermin notierte ein Verlust von 1,50 € auf 229,25 €/t.
ZMP Live Expertenmeinung
Mit Spannung wird für heute der WASDE-Report erwartet. Der gestrige Handel gestaltete sich aufgrund des verkürzten Handelstages in den USA deutlich ruhiger, umso erwarten viele Marktteilnehmer, dass der heutige Tage deutlich in die ein oder in die andere Richtung gehen könnte. Der Preisdruck aus Russland dürfte nur kurz anhalten, da nach der Einführung des Exportlimits der Verkaufsdruck sinken wird. Sofern sich das Wetterphänomenen La Nina im Süden der USA weiter durchsetzt, könnte das den Beständen weiterhin gefährlich werden. Derweil sehen die Getreidebestände in großen Teilen der EU zufriedenstellend aus, sodass die Pariser Kurse sich vor allem derzeit an den globalen Marktentwicklungen orientieren.