Zum Ende der Handelswoche zeigen sich die Agrarterminmärkte geteilt: Während die Maispreise von bullischen Impulsen durch den USDA-WASDE-bericht sowie politische Entwicklungen profitieren, geraten die Weizennotierungen sowohl in den USA als auch in Europa unter Druck.
Die Maisfutures an der CBoT setzen ihren Aufwärtstrend fort. Getrieben wurde die Entwicklung vom aktuellen WASDE-Bericht, der die US-Endbestände um 75 Mio. Bushel auf 1,465 Mrd. Bushel senkte. Ursache war eine Anhebung der Exportprognose um 100 Mio. Bushel trotz Rücknahme der Kategorie „Futter & Residual“ um 25 Mio. Bushel. Die vorderen Mai- und Juli-Kontrakte legten im Wochenverlauf um 5 bis 9 US-Cent zu und schlossen bei 474,00 bzw. 480,5 US-Cent/bushel. Auch politische Signale stützten: Präsident Trump kündigte eine 90-tägige Zollpause für ausgewählte Länder – ohne China – an, was die Märkte zusätzlich beflügelte. Auf Seiten der Exporte wurden in der Woche bis zum 3. April 785.583 Tonnen Mais verkauft – ein 13-Wochen-Tief, aber im Rahmen der Erwartungen. Die größten Abnehmer waren Südkorea (204.200 t), Kolumbien (196.700 t) und Japan (180.800 t). Für das kommende Vermarktungsjahr 2025/26 wurden weitere 236.200 t verkauft, größtenteils an Mexiko. Fundamental wirkten auch die EIA-Daten: Die US-Ethanolproduktion sank auf 1,021 Mio. bpd, die Lager stiegen auf 27,034 Mio. Barrel. Exportseitig wurden 174.000 bpd Ethanol gemeldet. An der Euronext in Paris schlossen die Maiskontrakte zum Wochenbeginn fester. Der meistgehandelte Juni-25-Kontrakt verlor zum Wochenschluss jedoch wieder 2,25 €/t und notierte bei 208,00 €/t (-1,07 %).
Ganz anders die Entwicklung im Weizensektor: Der jüngste WASDE-Bericht überraschte mit einem Anstieg der US-Weizen-Endbestände um 27 Mio. Bushel auf 846 Mio. Bushel – deutlich über den Erwartungen. Die Futures an der CBoT gaben daraufhin in den vorderen Terminen um 2 bis 5 US-Cent nach. Auch die Exportverkäufe fielen schwächer aus: 107.280 Tonnen für die alte Ernte, wobei die größten Mengen an einen unbekannten Käufer (92.800 t) und Nigeria (40.000 t) gingen. An der MATIF setzte sich die Schwäche fort: Der Mai-25-Termin fiel auf 216,50 €/t (-1,48 %), der September-25-Kontrakt gab um 3,75 €/t auf 213,00 €/t nach. Schon zur Wochenmitte hatte sich der Abwärtstrend abgezeichnet – mit einem Rückgang um bis zu 5,00 €/t auf 219,75 €/t im Mai-Termin. Auch die Anhebung der EU-Weizenernteprognose auf 128,1 Mio. Tonnen durch die EU-Kommission belastete zusätzlich.
ZMP Live Expertenmeinung
Für den Maismarkt bleiben die Signale vorerst bullisch – dank sinkender US-Endbestände und guter Exportzahlen. Politische Entspannungssignale im internationalen Handel wirken ebenfalls unterstützend. Beim Weizen hingegen drücken steigende Lagerbestände und schwächere Exportzahlen auf die Stimmung. Die Preisdynamik bleibt uneinheitlich – ein Trend, der sich mit Blick auf die nächsten USDA-Daten und mögliche neue Zollentscheidungen weiter fortsetzen könnte.