Insgesamt zeigen sich die Getreidemärkte in dieser Woche volatil aber unterm Strich wenig verändert. Mais schloss in Paris gestern 192 Euro, beim Weizen waren es im Frontmonat 201,00 Euro/t. Im Fokus des Marktes steht vor allem die WASDE. Für Weizen brachte diese wenig Überraschungen. Beim Weizen rechnet das USDA nun mit einer globalen Ernte von 787,36 Mio. Tonnen und damit mit rund 660.000 Tonnen mehr als noch im März vorhergesagt wurden. Die globalen Endbestände wurden leicht gesenkt, da auch die Verbräuche erhöht wurden. Für Europa bewertet das USDA die letzte Ernte mit 134,15 Mio. Tonnen und hat damit die Erntemenge gegenüber dem März erhöht. Beim Mais gab es auf globaler Ebene eine Produktionskürzung. Auch die Bestände zum Saisonende dürften geringer ausfallen. Gesenkt wurden die Produktionsprognosen für Argentinien um 1 Mio. Tonnen, für Südafrika um 1,5 Mio. Tonnen und auch für Mexiko wird eine um 1 Mio. Tonnen geringere Maisproduktion erwartet. Für Europa erhöhte das USDA hingegen die Erntemenge um 900.000 Tonnen auf jetzt 61,0 Mio. Tonnen. Neben den Zahlen der WASDE blicken die Händler vor allem auf die Entwicklung der Bestände zur kommenden Ernte. In Russland sind die Wetterbedingungen freundlich und auch in den wichtigsten Anbaugebieten der USA ist es zwar warm und trocken gemeldet, aber insgesamt stimmt die Bodenfeuchtigkeit. In Europa blicken die Erzeuger schon skeptischer auf die Bestände. Insbesondere der sehr nasse Winter hat den Beständen zugesetzt. Dazu kommen die geringeren Ernteerwartungen der EU, auch wenn das Beratungshaus Strategie Grains in dieser Woche seine Prognose für die europäische Weizenernte leicht nach oben korrigiert hat. An der CBoT enttäuschten zusätzlich die weiterhin geringen Exportmengen. Beim Weizen und beim Mais wurden in dieser Woche die Analysenschätzungen tendenziell verfehlt. An den hiesigen Kassamärkten bleibt die Lage insgesamt überschaubar. Landwirte verkaufen in der Hoffnung auf steigende Preise kaum eingelagerte Waren. Die Mischfutterindustrie zeigt ebenso wenig Bedarf an kurzfristigen Partien und viele Mühlen zeigen sich mit Brotqualität bis zum Sommer gut versorgt.
Getreide-Aktualisieren,
Update Getreide vom Mittwoch, den 17.04.2024
Die Getreidemärkte starten in Europa mit einer Seitwärtsbewegung in die neue Woche. Sowohl am Montag als auch am gestrigen Dienstag zeigte sich beim Weizen keine einheitliche Richtung, die Kursausschläge sind marginal. Mais ging freundlicher in die neue Woche, trat aber dann auch am gestrigen Dienstag auf der Stelle. An der CBoT ging es für Mais und Weizen hingegen etwas deutlicher südwärts. Vor allem der stärkere US-Dollar belastet die Kursphantasien der Marktteilnehmer.
Im Fokus stehen derzeit vor allem die Ernteerwartungen für die kommende Ernte sowie das Exportgeschehen. Die Exportpreise in Russland sind zuletzt nochmals leicht gestiegen und stützen damit den Markt insgesamt. Gleichzeitig meldete die Ukraine, dass im laufenden Wirtschaftsjahr rund 2 Mio. Tonnen weniger Agrargüter exportiert, wurden als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die jüngsten Angriffe auf Infrastruktur in der Ukraine dürften die Exportmöglichkeiten des Landes temporär beeinträchtigen. Die Exportverladungen USA lagen in der letzten Woche etwas über dem Niveau des Vorwoche, insgesamt bleiben die Weizenausfuhren aber deutlich hinter dem Volumen des Vorjahres zurück. Der Deutsche Raiffeisenverband hat in seiner zweiten Ernteschätzung die Erwartungen an die deutsche Getreideernte etwas erhöht. Wegen der zuletzt sommerlichen Temperaturen haben viele Kulturen eine Entwicklungsvorsprung im Vergleich zu den Vorjahren. Entsprechend wurden die Hektarerträge nach oben angepasst. Insgesamt bleibt die Getreideproduktion in Deutschland jedoch unter dem Vorjahreswert zurück. In der Ukraine rechnet das Agrarministerium mit einer Ernte von 19 Mio. Tonnen Weizen. Das sind rund 3,5 Mio. Tonnen weniger als 2023 eingefahren wurden. Beim Mais dürfte die Produktion wegen besserer Anbaubedingungen trotz einer rückläufigen Fläche bei rund 27 Mio. Tonnen verbleiben.
Am heutigen Mittwoch zeigen sich an der Börse in Chicago für Mais und Weizen erneut leicht negative Vorzeichen.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Weizen- und Maispreise zeigen sich im April zunächst unterm Strich unverändert. Die Exportkonkurrenz aus Russland und die Erwartungen an die kommenden Ernten in den USA und in Russland belasten. Auf der anderen Seite blicken die Marktteilnehmer besorgt auf die europäischen Aussichten und auf die neuerlichen Kampfhanldungen in der Ukraine.