Für Weizen ging es auf Wochensicht südwärts. Insbesondere am gestrigen Donnerstag schlossen die Kurse mit deutlichen Verlusten. So ging es für den Frontmonat Dezember gestern um 5,50 Euro/t nach unten auf einen Schlusskurs von 226,25 Euro/t. Auch bis zum Mittag am heutigen Freitag tragen die Kurse in Paris rote Vorzeichen. Auch Mais zeigte sich nach einem eigentlich stabilen bis freundlichen Wochenverlauf gestern mit deutlich roten Vorzeichen und tendiert auch heute wieder negativ.
Insbesondere Anfang der Woche wirkten noch die Zahlen aus dem WASDE-Report des USDA nach. Die globale Erntemengen der laufenden Saison wurden zwar auf 782 Mio. Tonnen leicht nach unten korrigiert und unterschreiten damit auch das Vorjahresergebnis von 789 Mio. Tonnen, jedoch rechnet das Ministerium gleichzeitig mit steigenden globalen Endbeständen, was auf die Kursentwicklung drückte. Erhöht hatte das USDA seine Prognose für die globale Maisernte – und das sehr deutlich. Auch das Vorjahresergebnis dürfte deutlich übertroffen werden. In Europa sorgen die nassen Wetterverhältnisse insbesondere in Frankreich für eine zögerliche Winterweizenaussaat. Gleichzeitig erneuerte FranceAgriMer am Mittwoch seine Prognose zur französischen Weizenernte, zu den Exporten und zu den Endbeständen. Insbesondere aufgrund einer geringeren innereuropäischen Nachfrage wurden die Exportmengen insgesamt reduziert und sowohl beim Weizen als auch beim Mais die Endbestände erhöht. In der Ukraine sind nach Regierungsangaben 3,97 Mio. Hektar mit Winterweizen bestellt worden, insgesamt rechnet das Landwirtschaftsministerium in Kiew mit einer Weizenanbaufläche von 4,36 Mio. Hektar. Zuvor hatte der ukrainische Getreideverband UGA jedoch ein deutlich geringere Weizenfläche herausgegeben und dies mit teuren Saatgutpreisen und fehlender Liquidität bei den Landwirten begründet. Europas Exporte liegen mit aktuell 10,8 Mio. Tonnen weiter unter dem Ergebnis der Vorjahre. Der zuletzt wieder festere Euro-Kurs sorgt für eine geringere Wettbewerbsfähigkeit. Jedoch ist insbesondere die starke Konkurrenz aus Russland als Hauptgrund für die schwächeren Exportnachfrage zu nennen.
Für Preisdruck sorgte auch die erneuerte Prognose des Internationalen Getreiderates. Dieser geht davon aus, dass die Weizenernte etwas größer ausfallen dürfte als bisher – im gegensetz zum USDA – erhöhte aber wie das USDA seine Prognose für die Endbestände zum Saisonende. Rückläufige Prognosen gibt es auch für Argentinien. Die Buenos Aires Grains Exchange geht in einer gestern veröffentlichten Prognose von einer Weizenernte von 14,7 Mio. Tonnen aus und hat ihre bisherige Schätzung damit um 700.000 Tonnen reduziert.
Insbesondere beim Mais blicken die Marktteilnehmer auf die zügige Ernte in den USA, die immer wieder auf das Preisgefüge wirkt. Gleichzeitig ist aber auch die Anbausituation in Brasilien und Argentinien alles andere als ideal. Je nach Region machen zu viel oder zu wenig Regen den Farmern zu schaffen. Die Getreidebörse in Buenos Aires senkte aufgrund der Wetterbedingungen ihre Schätzung für die dortige Maisanbaufläche um 200.000 ha. Freundliche Exportverkäufe in dieser Woche konnten die Preise für Mais an der CBoT gestern wieder nach oben treiben. Der Internationale Getreiderat erwartet im Vergleich zur bisherigen Prognose eine größere Maisernte und begründet dies vor allem mit guten Ernteergebnissen in den USA.
An den hiesigen Kassamärkten bewegten sich die Kurse im Wochenverlauf kaum, gaben jedoch gestern in der allgemeinen Stimmungslage deutlich nach. Die Umsatzvolumen bleiben weiterhin überschaubar.
Getreide-Aktualisieren,
Update Getreide vom Dienstag, 21.11.2023
Zum Wochenauftakt ging es für Weizen an der Euronext/Matif wie an der CBoT gen Süden. Der Frontmonat Dezember in Paris verlor gestern 2,50 Euro/t bei einem Schlusskurs von 224,25 Euro/t. Am heutigen Handelstag prästieren sich die Weizenpreise stabil. An den Kassamärkten haben die Notierungen zum Wochenauftakt ebenfalls nachgegeben. Händler berichten von einem mauen Handelsvolumen. Insbesondere Erzeuger zeigen sich derzeit sowohl bei Mais als auch bei Weizen und Gerste zurückhaltend mit Angeboten. Gespräche werden aber vermehrt für die kommende Ernte geführt.
Weiterhin sorgt das nasse Wetter dafür, dass Landwirte mit der Bestellung ihrer Felder mit Winterweizen nicht zum Abschluss kommen. Besonders in Frankreich wird von noch teilweise erheblichen Aussaatrückständen berichtet. Ob die ursprünglich geplante Weizenanbaufläche erreicht werden kann, bleibt fraglich. Wie FranceAgriMer mitteilte waren bis zum Wochenende rund 71 Prozent des angepeilten Areals bestellt. In den USA ist die Aussaat hingegen abgeschlossen. Auch können hier die Bestände von den Wetterbedingen profitieren und werden im Vergleich zum letzten Jahr deutlich besser bewertet. 48 Prozent wurden gestern von USDA mit den Noten „gut“ oder „sehr gut“ bewertet. 87 Prozent der Bestände sind bereits angelaufen. Die Exportnachfrage nach US-Weizen bleibt weiterhin enttäuschend. Zwar konnten in den Häfen in der vergangenen Woche mehr Weizen verladen werden als in der Vorwoche, insgesamt hinken die Exportverpflichtungen und die Verlademengen jedoch hinter dem Vorjahresergebnis zu diesem Zeitpunkt zurück. Freundliche Exportmeldungen kamen hingegen aus Kanada. Hier wurde etwas mehr Weizen exportiert als in der Vorsaison und auch aus Russland werden nach wie vor hohe Exporterwartungen gemeldet, auch wenn sich die Preise zuletzt stabil und die Mengen leicht rückläufig gezeigt haben. Ende der vergangenen Woche hatte der Internationale Getreiderat die Schätzung für die globale Weizenernte nach oben angepasst, was ebenfalls auf die Kursentwicklung lastete.
Die Maisfarmer in Brasilien erhoffen sich im Süden und in der Mitte für die kommenden Tage Niederschläge. In der Mitte sind zuletzt Regenschauer übers Land gezogen, jedoch reichten die Niederschläge bei weitem nicht aus, um die Hitzefolgen zu lindern. Die Maisaussaat in Brasilien hinkt dem Zeitplan wegen der Wetterverhältnisse bereits hinterher. Wie AgRual mitteilte sind derzeit 76 Prozent der geplanten Flächen bestellt. In den USA kommt die Maisernte weiter voran, bis zum Wochenende wurden nach USDA-Angaben zu 93 Prozent eingefahren. Die Maisverladungen in den USA enttäuschten gestern und lagen deutlich unter dem Niveau der Vorwoche. Stützend wirkte jedoch die Meldung, dass ein Käufer aus Mexiko 104.000 Tonnen Mais in den USA geordert hat.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Getreidemärkte stehen wegen der erhöhten Prognosen von USDA und IGC unter Druck. Aber auch an den Kassamärkten bleibt die Lage angespannt. Mühlen sind gut versorgt, Kraftfutterwerke ordern auf Sicht, gleichzeitig sind Erzeuger beim aktuellen Preisniveau nur begingt abgabebereit.