Mit roten Vorzeichen schlossen gestern die Weizenkurse an der Euronext den Handel. Der September rutschte mit 2,00 Euro/Tonne ins Minus und notierte ein Settlementkurs von 251,50 Euro/Tonne. Ebenso konnten die Weizenkontrakte an der CBoT die Vorzeichen nicht drehen und setzten damit ihre Preiskorrektur weiter fort. Die Agrarmärkte waren in dieser Woche von einem volatilen Handel geprägt. Nachdem es nach einem Beschuss von russischer Seite auf wichtige Häfen der Ukrainer zu deutlichen Preissprüngen gekommen war korrigierten die Getreidepreise in den vergangenen Tagen wieder und gaben damit ihre Gewinne wieder ab. Mit dem starken Preisanstieg nutzten viele Investoren und Anleger die Chance ihre Gewinne mitzunehmen und lösten ihre Positionen auf. Für leichte Entspannung sorgten die Nachrichten, dass zwei der betroffenen Häfen in der Ukraine ihre Arbeit bereits wieder aufgenommen hatten. Damit zeigten sich die Beschädigungen nicht so massiv wie anfangs von vielen Marktteilnehmern befürchtet.
In den USA bleibt neben den Meldungen aus der Ukraine besonders das Wetter weiterhin im Fokus. Zwar sorgten in der letzten Woche einige Niederschläge für eine Verbesserung bei der angespannten Lage in den wichtigen Anbaugebieten, dennoch bleibt die Sorge, dass die neue Hitzewelle sich negativ auf die Erträge der Bestände auswirken könnte. Gestern wurde die jüngste Einschätzung des Wheat Quality Councils veröffentlicht. Die Experten rechnen damit, dass sich die Erträge auf 47,4 bushel je Acre belaufen könnten und damit unter den Ergebnissen des Vorjahres liegen von 49,1 bushel je Acre. Rund 44 % der Sommerweizen-Bestände leiden derweil unter den Temperaturen und den fehlenden Niederschlägen.
Getreide-Aktualisieren,
Getreide-Update vom 01.08.2023
An den Getreidemärkten zieht die Preiskorrektur weiter an. Die weiterlaufenden Exportverladungen in der Ukraine und die wieder verbesserten Wetterprognosen für die USA setzten die Kurse auch zu Beginn dieser Woche deutlich unter Druck. Die EU-Kommission hat ihre jüngste Prognose zu den Importen in dem derzeitigen Wirtschaftsjahr veröffentlicht. Die Experten der EU gehen davon aus, dass sich die Getreideimporte auf 25,6 Mio. Tonnen summieren. Damit läge das Ergebnis deutlich unter der Schätzung des Vorjahresniveaus von 40,1 Mio. Tonnen. Gründe für die Reduzierung seien zum einen die höhere Eigenproduktion innerhalb der EU, als auch voraussichtlich weniger Importe aus der Ukraine.
Besonders für Mais wird mit einem massiven Rückgang gerechnet. Diese sollen sich den Angaben zufolge auf 17,0 Mio. Tonnen belaufen (-8,8 Mio. Tonnen). Beim Weizen wird ein Importvolumen von 4,0 Mio. Tonnen prognostiziert. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem massiven Rückgang von 58 %. Für Gerste wird zwar mit einer weniger starken Rückgang gerechnet, dennoch soll es auch hier weniger Einfuhren geben. Insgesamt rund 1,5 Mio. Tonnen.
Die Getreideexporte hingegen sollen der Einschätzung der Analysten zufolge leicht steigen auf 47,8 Mio. Tonnen (+700.000 Tonnen). Die Weizenexporte wurden mit einer Prognose von 32 Mio. Tonnen nahezu unverändert fortgeschrieben. Lediglich die Gerstenexporte sollen um 1,5 % auf 10,00 Mio. Tonnen stiegen.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Agrarmärkte zeigten sich in der vergangenen Woche volatil und daran dürfte sich angesichts der allgemeinen Lage auch nur wenig ändern. Sowohl die Meldungen aus der Ukraine als auch das unbeständige Wetter bleiben unberechenbar, sodass sich für die Kurse keine klare Richtung festlegen lässt.