An den US-Weizenmärkten konnten die Bullen nur kurz die Führung halten. Vor dem Wochenende leuchteten die Vorzeichen rot. Der Chicagoer Maikontrakt gab um 2,75 US-Cent auf umgerechnet 186,87 €/t nach. Auch in Kansas und Minneapolis verzeichneten die Kontrakte leichte Verluste. Der Handel verlief weitestgehend ohne Impulse und viele Investoren zeigten sich vor dem Wochenende abwartend. Im Vorfeld des kommenden Wasde-Reports am Dienstag erwarten Analysten nur geringfügige Anpassungen der Endbestände. Der schwächelnde US-Dollar konnte die Verluste nur bedingt bremsen. Neben der turbulenten Zollpolitik richtet sich der Blick der Händler auf die Wetterlage in den US Plains. Nach Angaben des USDA sind knapp 24 % der Winterweizenbestände von Trockenheit betroffen – das entspricht einem Anstieg von zwei Prozentpunkten in nur einer Woche und verschärft damit die Sorge um mögliche Wachstumsprobleme. Unterdessen setzte sich die Talfahrt der Weizenpreise an der Euronext in Paris fort. Der Mai-Kontrakt fiel auf ein neues Sechsmonatstief bei 221,75 €/t. Hauptfaktor bleibt der starke Euro, der die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Weizen aus der Schwarzmeerregion erheblich beeinträchtigt. Auch Entwicklungen der Bestände in der EU dämpften die Kauflaune an den US-Märkten. Laut FranceAgriMer verbesserten sich die französischen Weizenbestände zwar leicht, doch anhaltende Bodenfeuchte nach starken Winterniederschlägen bremst die Erholung nach wie vor.
Quelle
VR AGRAR