Nach Einschätzungen einer Marktanalyse, die im Rahmen des 33. Weuthen Kartoffeltages vorgestellt wurde, wird die Erntemenge in diesem Jahr unterdurchschnittlich ausfallen. Gerechnet wird mit einer Ernte zwischen 10,25 und 10,75 Mio. Tonnen. Im Vorjahr waren es 10,7 Mio. Tonnen. Die Wetterverhältnisse in der Anbau- und Wachstumsphase sowie die geringe Anbaufläche werden als Grund für die Erntemenge angegeben.
Am Verarbeitungsmarkt ist die Nachfrage derzeit nach freien Mengen gering. Die Fabriken bedienen sich bis in den November hinein mit Kontraktwaren. Der massive Rückgang der Notierungen ist in dieser Woche aber ausgebremst worden. Die Reka hat ihre Notierung für Frittensorten auf 19 Euro/dt im vergleich zur Vorwoche um einen Euro herabgesetzt. Belgapom notiert für frühe Sorten unverändert 17,50 Euro/dt. In Belgien melden die Anbauverbände und Erzeugergemeinschaften noch positive Einflüsse des jüngsten Wetters auf viele wichtige Sorten, allen voran Fontane. Die Erträge in den Proberodungen haben deutlich zugelegt. Auch Challenger wird nun mit besseren Erträgen erwartet, die Haupternte dieser Sorte startet in rund zwei Wochen. An der EEX zeigt sich weiterhin ein ruhiges Handelsgeschehen. Heute wurden 8 Kontrakte gehandelt, der Schlusskurs liegt heute bei 25 Euro/dt für den April-Kontrakt.
Die jüngsten Regenfälle haben die Erntearbeiten bei Speisekartoffeln verzögert, so dass es regional zu Lieferengpässen kam, weshalb ein verstärkter überregionaler Versand erforderlich war. Die Notierungen sinken weiter.
Kartoffeln-Aktualisieren,
Update Kartoffeln vom Dienstag, 12.09.2023
Die Erntearbeiten kommen aktuell in den meisten Regionen etwas zögerlicher voran. Da wo es zuletzt viel geregnet hat, sind stellenweise die Felder noch nicht wieder befahrbar. Hingegen hat die Hitze der letzten Wochen in anderen wichtigen Regionen die Böden verhärtet und ohne eine Vorberegnung ist keine Rodung möglich. Lediglich die leichten Böden lassen derzeit eine zügige Ernte zu. Insgesamt kommen aber weiterhin genügen Kartoffeln auf den Markt und die Preise am Speisemarkt bleiben darum unter Druck. Der Heidekartoffelverband hat seine Notierungen nun von bisher 41 Euro auf 34 Euro/dt um 7 Euro/dt herabgesetzt. In Baden-Württemberg zeigen sich noch stabile 40 Euro/dt. Der übergebietliche Versand hat ebenfalls wieder etwas zugenommen. Erzeuger im Süden lagern vermehrt Kartoffeln ein und spekulieren auf wieder anziehende Preise zum Weihnachtsgeschäft. Hoffnungen bestehen zudem auf ein besseres Exportgeschäft. In Schweden, in der Schweiz und in Spanien sind die Ernten klein ausgefallen. Auch der Südosten Europas hat nur wenig Menge geerntet.
Der Verband der Europäischen Kartoffelnerzeiger aus Deutschland, Belgien, Frankreich und den Niederlanden (NEPG) rechnet trotz der Witterung der letzten Wochen wieder mit Ernteerträgen, die nahe dem langjährigen Durchschnitt liegen. Für Verarbeitungskartoffeln dürfte der Bedarf seitens der Industrie steigen. Zudem ist die polnische Ernte wegen geringerer Anbauflächen und der ebenfalls schwierigen Witterung während der Hautvegetationszeit unterdurchschnittlich. Exporteure dürften in diesem Jahr einen höheren Bedarf anmelden. Die Notierungen in den Niederlanden sind gestern nochmals zurückgegangen. Die Dynamik hat sich aber deutlich verlangsamt. Erzeuger eigen sich hier kaum Abgabebereit beim aktuellen Preisniveau. Die Fabriken Fragen zu sehr vereinzelt freie Mengen nach
ZMP Live Expertenmeinung
Die Notierungen stehen weiter unter Druck. Die Haupternte steht in den Startlächern und sorgt für entsprechenden Preisdruck. Die Dynamik hat nachgelassen, von Stabilität kann aber noch nicht gesprochen werden.