Die Rodearbeiten in Belgien konnten im weiteren Wochenverlauf fortgesetzt werden. Doch immer noch kommen die Erntemaschinen nicht schnell voran. Insbesondere in den westlichen Anbaugebieten Belgiens bleibt die Lage schwierig. Der Branchenverband Fiwap geht davon aus, dass 11 Prozent der Flächen noch nicht geerntet wurden und teilt zudem mit, dass die Knollen, die zuletzt geborgen werden konnten, kaum lagerfähig sind und große Qualitätsprobleme haben. Mehrheitlich stellt sich die Branche auf große Verluste ein. Auch neue Zahlen der NEPG deuten darauf hin, dass noch viele Knollen im Boden sind. Der europäische Anbauerverband geht davon aus, dass per Stichtag 23.11. noch rund 1,4 Mio. Tonnen Kartoffeln in Belgien, Frankreich und den Niederlanden im Boden lagen. Die Notierungen von Belgapom blieben unverändert. Schwache Qualitäten drängen durchaus auf den Markt, insgesamt hat sich die Nachfrage der Verarbeitungsindustrie darum etwas beruhigt. Die Reka belässt ihre Notierungen heute unverändert. Gleichwohl scheinen die Großhandelspreise für Verarbeitungskartoffeln noch etwas zuzulegen. In Deutschland konnten die meisten Flächen mittlerweile gerodet werden und so wird die Ernte als überwiegend abgeschlossen angesehen. Erzeuger halten gute Partien derzeit zurück, insgesamt zeigt sich die Nachfrage noch überschaubar, da viele Fabriken hierzulande mit den kontraktierten Mengen ihre Produktion überwiegend auslasten können. In Frankreich zeigen sich ebenfalls unveränderte Notierungen. Die gehandelten Mengen beschränken sich zumeist auf Übermengen aus dem Vertragsanbau.
Der Speisemarkt zeigt sich zum Wochenende unverändert. Im Bundesmittel konnten die Preise leicht anziehen, in den großen Erzeugerregionen zeigten sich die Preise aber zuletzt auf dem Niveau der Vorwoche.
Kartoffeln-Aktualisieren,
Update Kartoffeln vom Dienstag, 5.12.2023
Die Nachfrage nach Speisekartoffeln ist rege. Durch in Vorbereitung auf die Weihnachtsfeiertage ruft besonders der Lebensmitteleinzelhandel größere Mengen ab. In einigen Regionen werben einzelne Ketten zudem mit Sonderaktionen für Kartoffeln, was den aktuell ohnehin guten Absatz weiter ankurbelt. Regional gibt es aufgrund der Wetterlage erhebliche Probleme in der Logistik. Die Erzeugerpreise tendieren stabil bis leicht fester. Im Bundesdurchschnitt legten die Notierungen zuletzt etwas zu.
Am Verarbeitungsmarkt bleibt die Lage angespannter. In Deutschland melden die verschiedenen Regionen eine abgeschlossene Ernte. In den Niederlanden und in Belgien sind die Landwirte haben noch weit davon entfernt die Ernte abzuschließen. Nach wie vor liegen größere Menge noch im Boden. Dabei wird von immer größeren Verlusten ausgegangen, für die restlichen Mengen wird mit erheblichen Qualitätsproblemen gerechnet. In den Niederlanden gab es in der letzten Woche einige trockene Tage, die auch die Erntearbeiten haben vorankommen lassen, jedoch fielen jüngst wieder bis zu 30 mm und dazu kamen am Wochenende Frost von bis zu -5 Grad im Norden der Niederlande hinzu. Die Nachfrage nach freien Partien ist überschaubar. Verarbeiter rufen in erster Linie Vertragswaren ab und nehmen noch qualitativ problematische Partien direkt ab Feld auf, damit diese zügig verarbeitet werden können. Insgesamt aber rechnen die Marktteilnehmer mit einem baldigen anziehen der Nachfrage nach freien Kartoffeln. Erzeuger halten qualitativ gute Partien zurück, besonders in den Niederlanden sind die Landwirte kaum Abgabebereit. PotatoNL hob gestern die Notierungen an und notiert nochmals ein durchschnittliches Plus von 0,75 Euro/dt. Niederländische Exporteure berichten zudem von einer regen Nachfrage aus Israel, der Elfenbeinküste und weiteren afrikanischen Ländern.
An der EEX zeigten sich gestern sowie im heutigen bisherigen Handelsverlauf noch keine Umsätze. Das Open Interest ist zuletzt zurückgegangen. Der zuletzt festgestellte Kurs für die April-24-Knollen lag bei 33,30 Euro/dt. Weitere Kontrakte wurden bisher noch nicht gehandelt. Lediglich für den Kontrakt April 25 stehen Käufer und Verkäufer bereits, liegen aber mit ihren Kursen 9 Euro/dt auseinander.
ZMP Live Expertenmeinung
Sowohl der Speise- als auch der Verarbeitungsmarkt zeigen sich in fester Verfassung. So sehr die rund 1,4 Mio. Tonnen die erzeugenden Landwirte herausfordern, so sehr stützten diese Mengen auch die Preisentwicklung an EEX und Kassamarkt.