Die Nachfrage nach freien Partien bei den Verarbeitungskartoffeln hat sich noch etwas zurückentwickelt. Die Fabriken versuchen weiterhin Vertragswaren früher zu mobilisieren. Das ist auch nötig, denn Landwirte mit guten Partien im Lager zeigen sich derzeit nicht besonders als Abschlüssen interessiert. Der Markt bleibt damit insgesamt im Gleichgewicht. Spekuliert wird am Markt durchaus über die Verfügbarkeit im Saisonübergang. Vielerorts kommen die Auspflanzungen noch nicht so richtig in Gang, da die Böden zu nass sind. Das gilt sowohl für Nor- und Westdeutschland, aber auch teilweise für den Süden. Aus Belgien und den Niederlanden wird ebenfalls über langsame Auspflanzungen berichtet. Am vergangenen Donnerstag hat die Reka im Rheinland ihre Notierungen unverändert belassen. Für Fontane und Challenger werden 36 Euro/dt notiert, bei Agria sind es 37 Euro und Innovator erzielt bis zu 39 Euro je 100 Kilogramm.
An der EEX haben sich Geld- und Briefkurse weiter voneinander entfernt. Der April-Kontrakt läuft in Kürze aus, das Interesse dürfte sich darum in den folgenden Tagen in Grenzen halten.
Am Speisemarkt zeigen sich die Händler und Marktteilnehmer mit dem Ostergeschäft zufrieden. Insbesondere in Ostdeutschland wird sogar von sehr guten Geschäften berichtet. Für diese Woche wird mit deutlich ruhigen Geschäftstätigkeiten gerechnet. Die angekündigte Nachfrage kann gut bedient werden. In Niedersachsen werden geringere Lagerbestände gemeldet, aktuell geht man aber auch hier nicht von einem Engpass aus. Frühkartoffeln aus dem Import sind in Süddeutschland etwas präsenter, aber in Deutschland insgesamt noch nicht vollflächig in den Regalen vertreten. Das Spargelgeschäft dürfte etwas später anlaufen, Händler bereiten sich aber bereits auf das Geschäft vor.
ZMP Live Expertenmeinung
Die kommenden Wochen dürften noch mal spannend werden. Zwar wird insbesondere am Speisemarkt nach den Feiertagen weniger gehandelt, die Spargelsaison steht jedoch in den Startlöchern und dürfte leichte Impulse bieten. Die Fabriken dispotnieren derzeit um, weil sich Landwirte kaum Abgabebereit sind. Dabei kommt es bei der weiteren Preisentwicklung auch darauf an, wie die Kartoffeln der kommenden Ernte nun tatsächlich in die Böden kommen.