Auf dem Markt für Verarbeitungskartoffeln sind kaum noch Lagerbestände vorhanden und auch diese werden derzeit zügig geräumt. Sofern freie Partien noch zu finden sind finden diese flott Abnehmer. Damit zeigt sich, dass sich an den fundamentalen Daten auf dem Kartoffelmarkt auch in den vergangenen Tage nichts geändert hat. Wie begehrt der Frittenrohstoff derzeit ist zeigt sich auch in den Niederlanden und vor allem Belgien. Auch hier rechnen die Marktteilnehmer damit, dass über den Kontrakt-Knollen hinaus die Läger weitestgehend leer sind. Das zeigt sich auch an den Preisen, die in den vergangenen Tagen deutlich zulegen konnten. Auch an der Börse konnte vor allem der jetzt auslaufende Junitermin nochmal zulegen und sich oberhalb der 50 Euro halten. Der EEX-Index legt auch in der zweiten Woche zu auf 50,70 Euro.
Auf dem Markt für Speisekartoffeln hat sich die Versorgung weiter deutlich reduziert in den vergangenen Tagen. Vor allem Knollen aus dem spanischen raum werden kaum noch importiert und die heimische Ware ist ohnehin kaum noch in den Regalen zu finden. Dementsprechend knapp versorgt zeigt sich auch der Markt für Speiseware. In einigen Regionen wird mit den ersten Kartoffeln in ein bis zwei Wochen gerechnet. Hier muss allerdings vor allem bei dem Schalenstabilität mit Abstrichen gerechnet werden. Mit Blick auf die kommenden Wochen und der frühen Ernte der Folienbestände rechnen viele Marktteilnehmer vor allem mit einer sehr knappen Versorgung bis die Freilandknollen ernterreif sind. Die späte Auspflanzungen machen sich auch hier immer mehr bemerkbar.
Kartoffeln-Aktualisieren,
Update Kartoffeln vom 6.6.2023
Der Verarbeitungsmarkt zeigt sich weiterhin dynamisch. Waren werden händeringend gesucht, die verfügbaren Mengen bleiben mehr als überschaubar. In den Niederlanden konnten darum gestern die Notierungen nochmals anziehen. Für Cat.-1 Kartoffeln wurden im Mittel 1,75 Euro je Dezitonne mehr registriert. Die Preisspitze liegt aktuell bei 55 Euro/dt. Nachgefragt werden in unserem Nachbarland sowohl seitens der Fabriken als auch von den Exporteuren. Die Pflanzungen in den Niederlanden sind mittlerweile mit ganz wenigen Ausnahmen beendet. Insgesamt laufen die gepflanzten Knollen jedoch schlecht an, teilweise wird von Fäulnis berichtet, einige Flächen sind offenbar auch schon umgebrochen worden, die nun für den Maisanbau bereitstehen. Bereits am Freitag hob die Reka im Rheinland ihre Notierungen für Fontane um 1 Euro auf 51 Euro/dt an, Innovator, Agria und Markies notieren ebenfalls einen Euro fester bei jeweils 53 Euro/dt.
Am Speisemarkt zeigt sich derzeit eine knappe Versorgungslage. Insbesondere Frühkartoffeln sind rar, denn die Exporteure rufen immer höhere Preise für die Waren auf. Denn auch in Spanien und in Israel ist die Warenverfügbarkeit überschaubar. Heimische Frühkartoffelerzeuger liefern Waren bereits an die LEH-Ketten, die dort auch gut verkauft werden können. Die Räumung der Frühkartoffelflächen läuft problemlos. Dort wo die Kartoffeln bereits einen Markt haben lassen sich gute Erlöse erzielen, im Norden wird am Großmarkt franko 88 Euro/dt gezahlt. Der Handel mit alterntigen Speisekartoffeln neigt sich langsam aber sich dem Ende. Die Läger werden weiter geräumt, Topqualitäten erzielen weiterhin Aufschläge, insgesamt gibt es jedoch wenig preisliche Impulse für die letzten Lagerbestände.
ZMP Live Expertenmeinung
Auf dem Kartoffelmarkt bleibt es weiter spannend. Die Lagerbestände sind weitestgehend geräumt und das Warten auf die neue Ernte beginnt. Wie knapp der Markt wirklich versorgt ist und ob die Preise weiter anziehen können wird sich wohl in den kommenden Wochen zeigen, wenn auch die Kontrakte abgebaut werden.