Der Marktverlauf hat sich zum Wochenende weiter beruhigt. Die Nachfrage nach Verarbeitungswaren ist deutlich geringer als noch in der letzten Woche. Frittenhersteller sind überwiegend gut versorgt, wenn es zu Nachfragen kommt, dann noch von Chipsherstellern. Das Angebot insgesamt zeigt sich aber derzeit mehr als ausreichend. Im Export kommen jedoch kleine Impulse aus Italien, die wegen der eigenen kleinen Ernte zunehmend Bedarfe anmelden. Insgesamt nehmen die Käufer aber zunehmend eine abwartende Haltung ein. In Belgien bleiben die Notierungen weiterhin unverändert. Die Nachfrage der belgischen Fabriken hat sich vor allem auf spätere Lieferungen beschränkt. Insgesamt hat sich aber auch der Bedarf der belgischen Fabriken deutlich reduziert. Die Geschäftsaktivitäten der vergangenen Wochen haben die Versorgung der Hersteller deutlich verbessert. Anders stellt sich die Lage in Großbritannien dar. Hier suchen die Frittenhersteller nun vermehrt nach guten Qualitäten, die von den dortigen Landwirten jedoch zurückgehalten wird. Gehandelt effektiv werden eher Qualitäten der zweiten Wahl. Offizielle Zahlen des Anbauverbandes UNPT in Frankreich zeigen, dass die dortigen Lagervorräte sowohl bei Speisewaren als auch bei Verarbeitungskartoffeln deutlich unter dem Stand des Vorjahres liegen. Lagen per Ende Dezember 2021 nun rund 2,2 Mio. Tonnen Verarbeitungskartoffeln in den Erzeugerlagern, waren es per Ende Dezember 2022 nur 1,8 Mio. Tonnen. Zuletzt war der Wert 2018 zu niedrig. 88 Prozent der französischen Lagerkartoffeln sollen aber nach Angaben von UNPT bereits vertraglich verkauft worden sein.
Am Speisemarkt ändert sich wenig. Die Notierungen zeigen sich unverändert. Die Marktlage ist weitestgehend ausgeglichen. Aufschläge, die von Erzeugern bereits seit längerem gefordert werden, sind weiterhin kaum durchsetzbar, auch weil die Exporteure die Lieferung von Frühkartoffeln angekündigt haben.
ZMP Live Expertenmeinung
Der Kartoffelnmarkt ist und bleibt vorerst ruhig. Die Verarbeiter haben sich gut eingedeckt, am Speisemarkt fehlt es weiterhin an Impulsen. Das Preisnieveau deutet sich ersteinmal stabil an.