Kartoffeln bleiben auch mit Beginn des Augusts weiterhin knapp und besonders die Niederschläge der letzten Tage sorgen nach wie vor für Schwierigkeiten bei den Rodearbeiten. Ersten Ergebnisse zufolge zeigen die Anschlusssorten keine höheren Erträge. In einigen Regionen beziehen besonders Abpacker für Speisekartoffeln immer mehr Ware überregional, um die Nachfrage bedienen zu können. Das Preisgefüge bleibt dementsprechend fest und mit Blick auf das langsame Ende der Ferienzeit erwarten viele Marktteilnehmer im LEH noch mal Impulse bei den privaten Haushalten.
Aus Belgien haben die ersten Rodungen enttäuscht. Marktteilnehmer rechnen damit, dass die Erträge sich eher auf einem unterdurchschnittlichen Niveau bewegen. Zusätzlich sorgen die starken Niederschläge dafür, dass die Arbeiten kaum vorankommen. Die Verarbeiter zeigen sich verhalten am Markt und viele Einkäufer hoffen auf fallende Preise. Hierzulande fällt das Angebot an Industrieware klein aus. Auch hier sorgen nasse Felder für Verzögerungen bei den Rodearbeiten. Die TK-Frittenfabriken sind weitestgehend auf die neue Ernte umgestellt, sodass Marktteilnehmer in den kommenden Wochen mit einem größeren Vermarktungsprogramm rechnen.
Kartoffeln-Aktualisieren,
Kartoffel-Update vom 08.08.2023
Nach den jüngsten Angaben des Statistischen Bundesamtes sind die Anbauflächen für Kartoffeln in dieser Saison weiter gesunken. So wurde den Angaben zufolge noch auf 262.600 Hektar die Hackfrüchte angebaut. Verglichen mit dem Vorjahr entspricht das einem Rückgang von 3.800 Hektar (circa -1,4 %). Besonders groß ausgefallen ist der Rückgang in Niedersachsen, folgend von Bayern und Sachsen-Anhalt. In Nordrhein-Westfalen hingegen ist die Anbaufläche um 1.500 Hektar auf 40.400 Hektar gestiegen. Insgesamt ist damit entgegen der ersten Prognose vor einigen Wochen der Anbau zurückgegangen. Als Grund für den Rückgang nannten die Analysten vor allem die ungünstigen Anbaubedingungen im Frühjahr. Besonders im April kam es wegen der anhaltenden Regenfälle immer wieder zu Verzögerungen, weil die Maschinen nicht auf die Felder konnten. Die letzten Knollen kamen erst im Juni in den Boden.
Derweil wird aus den Niederlanden berichtet, dass die Kartoffelpreise keine einheitliche Richtung finden. Währen die Speiseware am Kassamarkt ihr hohes Preisniveau behaupten konnten, mussten die Notierungen für die Industrieknollen wieder nachgeben. Die Nachfrage seitens der Verarbeiter ist jedoch unvermindert groß und der Handel verläuft hingegen etwas schleppend. Die Preisvorstellungen weichen oftmals voneinander ab und besonders die Einkäufer von Industrieknollen warten auf Preisabschläge in der voranschreitenden Ernte.
ZMP Live Expertenmeinung
Das Wetter steht derzeit im Fokus der Marktteilnehmer. Die Rodearbeiten wären, wenn es nicht vielerorts zu nass wäre, im vollem Gange. Bisher scheinen jedoch die Erträge nicht so hoch auszufallen wie erhofft. Viele Einkäufer warten derzeit ab und zeigen sich beim Abschluss neuer Kontrakte in der Hoffnung auf fallende Preise zögerlich. Mit Blick auf die kommende Woche spricht vieles für ein stabiles Preisniveau.