Am Speisemarkt kommen immer mehr Frühkartoffeln auf den Markt. Ver Vermarktungsvorsprung gegenüber den Vorjahren ist dabei ungewöhnlich groß. Insbesondere im Südwesten und im Großraum Hannover stehen derzeit viele Frühkartoffeln zur Verfügung. Hingegen ist die Ernte in Bayern oder im Rheinland etwas hinter den Erwartungen zurück, das Angebot ist hier jeweils noch nicht so umfangreich. Insgesamt sind Frühkartoffeln aber überall in Deutschland gesucht und wegen der insgesamt knappen Versorgungslage bleiben die Preise hoch. In der niedersächsischen Heideregion haben sich die Kartoffelbestände der Haupternte mittlerweile besser entwickelt. Der Regen vor gut 14 Tagen und die kontinuierliche Beregnung haben geholfen, dass sich die Knollen gut entwickeln konnten.
Bei Verarbeitungskartoffeln wird regional nun gerodet. Die Nachfrage ist hier besonders groß, da die Altbestände wie berichtet geräumt sind. Wenn noch Transaktionen stattfinden, werden Preise von 60- 61 Euro laut Reka-Notierung gemeldet. In Belgien bleiben die Notierungen bei kaum noch vorhandenen Umsätzen unverändert bei 60 Euro/dt. Da es auch in Frankreich keine Lagerbestände der Ernte 2022 mehr gibt hat das Agrarministerium die Notierungen eingestellt. Die Ernte, egal ob frühe oder späte Sorten haben sich später entwickelt als üblich. Verarbeiter warten hier dringend auf den Erntebeginn, der sich aber noch nicht zeigt. Niederschläge haben hier in den letzten zwei Wochen haben für mehr Entspannung gesorgt. In rund 14 tagen, so rechnen Marktbeobachter, könnte mit nennenswerten Rodungen gerechnet werden.
An der EEX bleibt es ruhig. Umsätze haben in den letzten Tagen keine mehr stattgefunden. Eine Preistendenz ist aus den Kursen derzeit noch ablesbar.
Kartoffeln-Aktualisieren,
Update Kartoffeln vom 11.0.2023
Weil Verarbeitungskartoffeln fehlen und die Mengen komplett geräumt sind, mühen sich insbesondere niederländische Fabriken derzeit besonders um Doppelnutzungssorten. Zwar könnten längere Schließzeiten noch kommen, jedoch sind die Einkäufer daran interessiert die Kapazität so gut es geht auszulasten und aufrechtzuerhalten. Vermehrt kaufen die Fabriken auch Waren in Spanien zu Konditionen zwischen 60 -65 Euro/dt an. Hieran zeigen sich sowohl TK-Produzenten als auch Produzenten von Frischer Ware sehr interessiert, das verfügbare Angebot ist jedoch sehr überschaubar. Mit ausreichenden Mengen aus eigenem Anbau rechnen die Anbauverbände in Belgien und den Niederlanden ab Mitte August bis Anfang September. In Deutschland, wie in den BeneluxLändern haben viele Flächen von Niederschlägen profitiert. Insbesondere in NRW; Niedersachsen und Teilen Ostdeutschlands sind größere Mengen gefallen und haben die Bodenfeuchtigkeit deutlich verbessert. In den südlichen Bundesländern zeigt der Dürremonitor des UFZ weiterhin eine unzureichende Bodenfeuchtigkeit an.
Am Speisefrühmarkt verschwinden langsam aber sich die Kartoffeln, die unter Folie verfrüh gerodet werden konnten. Das Angebot ist kleiner geworden, reicht aber gerade wegen einer etwas ruhigeren Nachfrage aus, um den Bedarf zu decken. Die Ferienzeit in einigen Bundesländern und die wieder höheren Temperaturen, vor allem am Wochenende, haben den Bedarf auf Verbraucherebene deutlich gesenkt. Insbesondere in Bayern und in Nordrhein-Westfalen ist das Angebot aber eher dürftig. Im Süden kommt regional erschwerend hinzu, dass viele Bestände wegen der Trockenheit nicht ohne Vorberegnung gerodet werden können. Zufrieden zeigen sich Landwirte wie Abpacker mit den Qualitäten, die aktuell geborgen werden. Sorten aus dem Speisemarkt, die auch für die Pommesherstellung geeignet sind, werden von den Vermarktern gern aufgekauft.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Zeichen am Kartoffelnmarkt stehen aus Erzeugersicht positiv. Mit Beginn der Hauternte wird sich zeigen, ob das Wirtschaftsjahr 2023/24 so hochpreisig weitergeht, wie es begonnen hat.