Sowohl bei Speisewaren als auch bei Verarbeitungswaren sind die Lagerräumungen weit vorangeschritten. Insbesondere vertragsfreier Frittenrohstoff ist kaum noch vorhanden. Kleinere Restmengen der alten Ernte werden noch gehandelt und können dabei hohe Preise erzielen. Die Reka im Rheinland notiert heute für Fontane 54 Euro/dt, für Innovator, Agria und Markies sind jeweils 56 Euro/dt notiert. Auch in Belgienziehen die Notierungen nochmals an. Für Fontane werden heute 55 Euro/dt von Belgapom genannt, Markies wird ebenfalls mit 55 Euro/dt notiert, für Challenger und Innovator gibt es keine Handelsaktivitäten, hier sind die belgischen Lager geräumt. Wie der belgische Verband Fiwap mitteilt, erzielen Sorten, die für die Chipsproduktion geeignet sind, sogar bis zu 60 Euro/dt. Da die Frühkartoffelernte überall auf sich warten lässt, ist die Versorgungslücke im Saisonübergang eingetreten. Auf den Feldern zeigen sich vermehrt Anlaufprobleme. Regional wird auch wegen starker Regenfälle direkt nach der Auspflanzung von Fäulnisproblemen berichtet. In Frankreich zeigt sich bei der Verfügbarkeit von Kartoffeln alter Ernte ein ähnliches Bild. Auch hier ist kaum noch freie Waren zu bekommen. Die Fabriken planen mittlerweile mit längeren Schließzeiten. Die Auspflanzungen der Haupternte sind in Frankreich weitestgehend abgeschlossen. Wegen starker Winde in den Hauptanbaugebieten kommen die Landwirte aber mit der Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln kaum hinterher.
Bei Speisewaren zeigen sich die Läger ebenfalls zum allergrößten Teil geräumt. Für die letzten Partien fordern Erzeuger Aufschläge. Erste Frühkartoffeln aus Deutschland werden vor allen in den Hofläden gut nachgefragt. Im LEH sind weiterhin überwiegend Importkartoffeln in den Regalen.
Kartoffeln-Aktualisieren,
Update Kartoffeln vom 13.6.2023
In den Niederlanden erreichen die Kartoffeln nun Preise von bis zu 60 Euro. Gestern erhöhte PotatoNL seine Notierung für die Kategorie 1 auf 52 bis 60 Euro/dt und damit im Schnitt um 4 Euro im Vergleich zur Vorwoche. Verglichen mit den Notierungen in den Wintermonaten erzielen Kartoffeln dieser Kategorie nun den doppelten Preis. Trotzdem das Fabriken weiter aktiv auf der Suche nach Knollen sind, ist das Angebot mehr als überschaubar. Die Läger sind überwiegend geräumt. Darum bleibt fraglich, wie sehr die aktuellen Notierungen überhaupt noch eine tatsächliche Rolle spielen. Getrieben werden die Preise in den Niederlanden von den Wachstumsbedingungen für die kommende Ernte. Anfang Mai war es sehr kühl und regional zu nass, was dem Wachstum eine Verzögerung brachte. Seit Mitte Mai ist es aber in den Niederlanden wiederum viel zu trocken und die Temperaturen steigen. Für die kommenden 14 Tage erwarten die Meteorologen keine bemerkenswerten Änderungen an der Großwetterlage. Die Voraussetzungen für die kommende Ernte stehen unter keinem guten Vorzeichen. Trockenheit zeigt sich auch in Frankreich und auch in vielen Anbauregionen in Deutschland ist aus den Daten des Dürremonitors des UFZ Helmholtz Instituts das pflanzenverfügbare Wasser kritisch bis nicht mehr vorhanden.
Am Speisemarkt zeigt sich ebenfalls eine knappe Versorgungslage. Die Lagerbestände alter Ernte sind überwiegend geräumt und Frühkartoffeln aus heimischem Anbau sind nach wie vor knapp und die Lieferungen von Importkartoffeln zeigt sich zuletzt gedämpft aufgrund von logistischen Problemen am Mittelmeer. In Spanien sind die Böden für die Rodung vielfach zu trocken und so bleiben die Importkartoffeln teuer. Heimische Kartoffeln stehen vor allem aus dem Südwesten zur Verfügung aber auch aus den Großregion Hannover werden nun erste Frühkartoffeln vermarktet.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Messe ist weitesgehend für die alte Ernte gelesen. Die Lager sind geräumt. Die letzten Restmengen lassen sich gut und hochpreisig verkaufen. Jetzt richten sich die Blicke auf die kommende Ernte und damit die Aufmerksamkeit auf die Wetterberichte.