An der EEX ging es in der abgelaufenen Woche leicht nach unten. Mehrere Tage in Folge handelt der Kontrakt für April 2023 nun knapp unter der Marke von 30 Euro/dt. Das Handelsinteresse hat zuletzt aber wieder nachgelassen. Bis zum Mittag wurden heute noch keine Kontrakte gehandelt. Geld- und Briefkurse stehen 0,20 Euro auseinander. Das Interesse an Long-Kontrakten ist dabei größer als die Verkaufsbereitschaft der Börsenteilnehmer. Weiterhin kein Interesse besteht für die weiteren Liefertermine. Für den April-24-Kontrakt stehen immerhin sowohl Geld- als auch Briefkurse im Orderbuch, die jedoch fast einen Euro auseinanderstehen.
Am Verarbeitungsmarkt ist die Situation insgesamt unverändert. Insbesondere belgische Fabriken sind auf der Suche nach Mengen. Das Angebot im eigenen Land ist für die Nachfrage zu gering, weshalb die Käufer auch grenzüberschreitend einkaufen. Die Notierungen in Belgien belieben heute für Fontante und Challenger unverändert bei 30 Euro/dt, für Innovator können Preise zwischen 30,50 und 31 Euro aufgerufen werden. Die RNM in Frankreich verändert die Notierungen nicht. Kontraktwaren stehen hier noch ausreichend zur Verfügung, freie Mengen werden aber verstärkt gehandelt. Die Erzeuger zeigen sich dabei bedingt abgabebereit in der Hoffnung auf weiter anziehende Notierungen.
Am Speisemarkt bleiben die Verhältnisse ausgeglichen. Die Notierungen zeigen sich überwiegend unverändert. Aus Israel wird vermeldet, dass die Frühkartoffelernte in den Startlöchern steht. Die Kartoffeln haben sich laut Marktkennern gut entwickelt und es wird mit einer besseren Ernte im Vergleich zum Vorjahr gerechnet. Die Exporte des Landes betrugen 2022 150.000 Tonnen, davon 122.000 mit Destination Europa. Mit dieser Menge wird auch für dieses Jahr gerechnet.
Kartoffeln-Aktualisieren,
Update Kartoffeln vom Dienstag, 14.02.2023
Preisaufschläge für gekühlte Waren werden weiterhin zwar gefordert, derzeit aber nicht gezahlt. Dennoch sind die Erzeuger insgesamt relativ abgabebereit, so dass wieder mehr Mengen umgesetzt werden. Dies ist insbesondere auf die hohen Energiekosten und die steigenden Temperaturen zurückzuführen. Ein nachhaltiger Abgabedruck kommt aber derzeit noch nicht auf. Preisaufschläge dürften aber vor diesem Hintergrund erst einmal am Speisemarkt kein größeres Thema sein und noch ein wenig auf sich warten lassen. Aus den Überschussregionen in Niedersachsen wird vermehrt über Verladungen in Richtung Süddeutschland berichtet, die Exportnachfrage selbst in Richtung Osteuropa läuft aber weiterhin zäh.
Am Markt für Verarbeitungskartoffeln hat die Preisdynamik nachgelassen. Vielmehr scheint der Markt und damit die Preise ein Stück weit zu normalisieren und konsolidieren. Die Chips-Industrie ruft mittlerweile ebenfalls lebhafter Waren ab und ist auch auf der Suche nach freien Mengen. In den Niederlanden wurde bei der gestrigen Preisfeststellung die Notierung am unteren Ende deutlich angehoben, am oberen Ende der Handelsspanne stehen wie in der Vorwoche 30,50 Euro/dt. Die Käufer, egal ob aus den Niederlanden, Deutschland und Belgien, haben sich mehrheitlich für Februar und März bereits eingedeckt und warten die weitere Marktentwicklung ab. Sowohl aus den Niederlanden als auch aus Belgien ist zu hören, dass die Fabriken unter Volllast produzieren.
An der EEX wurden bis zum heutigen Mittag lediglich Kontrakte für den April 2024 gehandelt. Im April-23-Kontrakt ist es zuletzt ruhiger geworden. Der Kurs hat sich knapp unter der 30-Euro-Marke eingependelt. Das Open Interest ist zuletzt deutlich zurückgegangen, was dafürspricht, dass teilweise Erzeuger ihre freien Mengen veräußert haben.
ZMP Live Expertenmeinung
Am Verarbeitungsmarkt ist die Timmung zwar nicht mehr so groß wie vor zwei Wochen aber dennoch gut. Weitere Preisaufschläge sind nicht ausgeschlossen. Der Speisemarkt bleibt unterdessen ohne nachhaltige Impluse ausgeglichen.