10.
11.23
Verarbeitungsmarkt nimmt weiter an Fahrt auf

Kartoffeln News, 10.11.2023

Bullish
  • Erntebehinderungen in vielen Ländern
  • US-Ernte fällt kleiner aus
  • kleinere Speisekartoffelnernte in Österreich und Schweden
  • Exportnachfrage Osteuropa steigt
Bearish
  • hohe Lagermengen in Niedersachsen
  • Verbrauchernachfrage zuletzt wieder etwas geringer
  • bei Erntefortschritt kommen noch große Mengen kurzfristig auf den Markt

Der freie Markt bei Verarbeitungskartoffeln kommt weiter in Fahrt. Die Angebote ab Feld sind derzeit deutlich eingeschränkt. Regen zögert die letzten Erntearbeiten weiter hinaus. Weil auch vertraglich gesicherte Mengen derzeit noch nicht geerntet sind, greifen Fabriken auf freie Waren zurück, um ihre Kapazität weiterhin auf dem hohen Niveau auszulasten. Darum konnten die Preisnotierungen der Reka weiter zulegen. Für Fontane und Challenger werden 15 Euro notiert, ein Plus von 2-3 Euro/dt. Agria erzielt bis zu 17 Euro/dt und die besonders gefragte Sorte Innovator kann bis zu 20 Euro/dt bringen. Der Trend steigender Notierungen zeigt sich auch in Belgien. Teilweise sehr heftige Niederschläge sorgen dafür, dass die Ernte kaum vorankommt. Weiterhin sind bis zu 20 Prozent der Knollen noch nicht gerodet worden.  Das Angebot ist auch hier begrenzt, kontraktierte Waren fehlen, da noch nicht gerodet. Entsprechend ziehen am freien Markt die Preise ebenfalls an. Für Fontane und Challenger hob Belgapom ihre Notierung heute um 3 Euro/dt auf 15 Euro/dt an. Eine deutlich bessere Nachfrage zeigt sich auch in Frankreich. In den südlichen Anbaugebieten ist die Kartoffelernte komplett abgeschlossen, in den nördlichen bleiben die Roder oft stehen, Niederschläge lassen die Maschinen kaum vorankommen. Ob hier alle Kartoffeln überhaupt noch geerntet werden, bleibt abzuwarten und ist fraglich. In der Folge zieht auch hier die Nachfrage nach freien Mengen an und die RNM konnte ihre Notierungen für Innovator um einen Euro auf 13 Euro/dt erhöhen.

Am Speisemarkt zeigen sich keine wesentlichen Änderungen der Marktlage. Die Notierungen blieben in dieser Woche überwiegend unverändert bei ausgeglichenen Marktverhältnissen.

Bei geringen Umsätzen tendieren die Kartoffeln für April 2024 an der EEX heute schwächer.

Kartoffeln-Aktualisieren,

Update Kartoffeln vom Dienstag, 14.11.2023

Am Verarbeitungsmarkt will die Ernte nicht zum Abschluss kommen. Immer mehr Marktteilnehmer fragen sich, ob die restlichen Partien noch geborgen werden können. Im Norden und Westen kommt die Ernte kaum noch voran. Ähnliches spiegeln Marktbeobachter aus Belgien. Hier sind die Mengen, die noch nicht gerodet wurden, viel größer als in Deutschland. In den Niederlanden schreiben die ersten Erzeuger ihre Restbestände auf nassen Kleiböden bereits weitestgehend ab. Die Menge an benötigten Verarbeitungskartoffeln ob vom freien Markt oder aus Vertragswaren werden in nächster Zeit wohl nicht in dem Umfang zur Verfügung stehen wie geplant. Das sorgt für anziehende Notierungen. PotatoNL hob die Handelsspanne gestern um 0,75 Euro/dt an. Für Frittenkartoffeln der Cat. 1 werden nun 12,50 Euro bis 20 Euro/dt notiert. Besonders gefragt sind in den Niederlanden wie in Deutschland und Belgien lange Fast Food Sorten. Das regenreiche Wetter sorgt auch für anziehende Kurse an der EEX. Gestern wurden die Knollen für April 24 für 28 Euro gehandelt, heute sind es bereits in der Spitze 30 Euro je 100 kg.

Der Markt für Speisekartoffeln ist insgesamt weiter ausgeglichen. Im Norden und Westen sind noch einige Partien zu roden, hier gelangt trotz der jüngsten Wetterkapriolen noch einige Partien ab Feld, aber mehr und mehr Abpacker stellen auf Lagerwaren um. Die gehandelten Preise bewegen sich für Lagerwaren etwas weiter nach oben. Etwas mehr Mühe bedarf derzeit die Vermarktung von übergroßen Kartoffeln. Für Marktentspannung sorgt zudem ein weiter anziehender Export in Richtung Osteuropa.

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ZMP Live Expertenmeinung

Die Zeit der freien Mengen scheint gekommen zu sein. Die Erntearbeiten sind vor allem in Belgien, Frankreich und den Niederlanden deutlich im Hintertreffen. In vielen Orten stellen sich die Landwirte die Frage, ob sich die Bergung der letzten Partien noch lohnt, Qualitätssorgen sind vorhanden. Die Notierungen zeigen sich fest. Der Speisemarkt ist ausgeglichen und bewegt sich auf dem erreichten aber durchaus hohen Niveau seitwärts.

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