Die Kartoffelernte läuft nun wieder an. Vielerorts ist es trockener geworden und die Landwirte können wieder auf die Felder. Auch für de kommende Woche sind überwiegend sommerliche und trockene Temperaturen gemeldet.
Am Speisemarkt wächst das Angebot an Kartoffeln langsam an. Wegen der Rodeverzögerungen in den letzten Wochen ist das Angebot aber nach wie vor nicht drückend. Insbesondere in NRW wird nun wieder umfangreicher reifegefördert, die Nachfrage nach frischen Kartoffeln hat wegen dem Ende der Sommerferien in dem Bundesland zugenommen. Auch in den Benelux-Raum finden vermehrt Verladungen aus dem Rheinland statt. Die Preise tendieren insgesamt etwas schwächer. So werden aus dem Region Burgdorf in Niedersachsen für festschalige Sorten derzeit 60 Euro/dt gemeldet, in der Vorwoche wurden noch 63 Euro/dt gezahlt.
Auch am Verarbeitungsmarkt nimmt das Angebot an Kartoffeln zu, ist aber nach wie vor sehr überschaubar. In Belgien entspannt sich die Situation langsam. Käufer sind aktiv und kaufen auch in Deutschland in den zu Belgien angrenzenden Gebieten Waren ein. Wegen der auch hier heftigen Niederschläge ist die Ernte der frühen Verarbeitungssorten deutlich im Rückschritt. Mit den Qualitäten zeigen sich die Erzeuger nicht immer zufrieden. Erste Proberodungen für die Haupternte zeigen, dass die Sorten überall in Westeuropa in der Entwicklung hinter dem üblichen Zeitplan sind und die Erträge wohl nicht zu reichlich ausfallen dürften. Für Amoro werden in Belgien werden im Schnitt in Belgien rund 24 t/ha gemeldet, im Vorjahr waren es 40 t/ha.
Ruhig bleibt die Lage hingegen an der Terminbörse EEX. Zuletzt fanden keine neuen Umsätze statt und für den April-24-Kontrakt fehlt es heute aktuell nach Verkäufern, die sich im Orderbuch positionieren.
Kartoffeln-Aktualisieren,
Update Kartoffeln vom Dienstag, 15.08.2023
Am Verarbeitungsmarkt zeigt sich aktuell eine bessere Verfügbarkeit, da die Rodearbeiten an Fahrt aufgenommen haben. Die Fritten-Fabriken rufen derzeit vor allem Vertragswaren ab und bauen ihre Lieferrückstände ab. Wegen der besseren Verfügbarkeit sind die Preisnotierungen zuletzt spürbar gefallen. Notierte die Reka im Rheinland für frühe Industrieware vom 4.8. noch 52 Euro/dt, waren es am vergangenen Freitag noch 40 Euro. Innovator wird ebenfalls deutlich niedriger bewertet und notiert aktuell bei 42 Euro/dt (Vorwoche 54 Euro). Regional laufen die Erntearbeiten unterschiedlich schnell. Insbesondere in Teilen Niedersachsens hat es am Wochenende wieder hohe Niederschlagsmengen gegeben, so dass sich die weiteren Rodungen wohl etwas verzögern werden. In den Niederlanden sind die Notierungen ebenfalls gefallen. Statt 45-50 Euro/dt für Cat.-1-Kartoffeln wurden gestern 40-45 Euro/dt festgestellt und damit im Durchschnitt 5 Euro weniger als eine Woche zuvor. Insgesamt sind sowohl Mengen als auch Nachfrage aber deutlich ruhiger als noch vor einigen Wochen.
An der EEX fand in dieser Woche noch kein Umsatz statt. Zuletzt wurden am Freitag Kontrakte gehandelt.
Am Speisemarkt kommt es ebenfalls zu einem deutlich größeren Angebot, weil die Rodungen nun insgesamt zügiger laufen. Die Knollen sind aber weiterhin deutlich hinter ihrem eigentlichen Wachstumskalender zurück und dadurch bleiben die Preise hoch und der Lebensmitteleinzelhandel kann weit weniger Ware ins Angebot nehmen als in anderen Jahren zu dieser Zeit. Da in weiteren Bundesländern in dieser Woche die Ferienzeit zu Ende geht, rechnen Marktteilnehmer zudem mit einer Nachfrageverbesserung.
ZMP Live Expertenmeinung
In der nächsten Wochen dürften die Rodungen auf Hochtouren laufen und das Angebot an frühen Kartoffelsorten steigen. Die Aussichten für die Haupternte sind trotz der massiven Niederschläge insgesamt aber weiter eingetrübt.