An der EEX zeigt sich heute kein Handel. Das Interesse an dem Juni-Kontrakt scheint nach wie vor nicht besonders groß zu sein. Zuletzt wurde ein Kurs von 43,80 Euro/dt festgestellt. Für den neuen Handelsmonat April 2025 gab es bisher noch keinen Umsatz, ebenso wenig wie für den November-Kontrakt.
Die belgischen Notierungen für Verarbeitungskartoffeln blieben heute unverändert bei 40 Euro/dt. Die Fabriken sind überall in Europa weiterhin auf der Suche nach Kartoffeln. Mitunter zeigen sich die Erzeuger aber weiterhin in Spekulation auf höhere Preise zurückhaltend mit ihren Angeboten. Die späte Auspflanzung von Kartoffeln – auch der späteren Sorten – in Belgien wird vom Beratungsverband PCA als historisch spät bezeichnet. Insbesondere in Flandern fielen im März und April deutlich mehr Niederschläge als üblich. Der Mai ist ebenfalls mit vielen Niederschlägen gestartet. Zwar ist die Auspflanzung hier im Großen und Ganzen am 1. Mai nachhaltig gestartet, lokal wird sie aber in Belgien ebenso wie in den Niederlanden und in Deutschland immer wieder unterbrochen.
Am Speisemarkt zeichnet sich etwas mehr Schwung ab. Regional – insbesondere in Ostdeutschland – konnten die Notierungen für Speisewaren anziehen und auch in anderen Landesteilen lassen sich für Topqualitäten leichte Aufschläge durchsetzen. In Spanien hat die Frühkartoffelernte begonnen, bald dürften erste Waren aus Andalusien in den Regalen in Deutschland zu finden sein. Als problematisch wird nach wie vor der Absatz mit Biokartoffeln beschrieben. Verbraucher fragen weiterhin nur wenig Mengen in Bioqualität nach, insbesondere in Niedersachsen zeigen sich noch sehr große Vorräte in der Erzeugerlagern.
Kartoffeln-Aktualisieren,
Update Kartoffeln vom Dienstag, 16.05.2023
Die Nachfrage nach Verarbeitungskartoffeln ist weiterhin groß. Gleichzeitig sind nur noch wenige freie Partien am Markt. Gesucht sind sowohl Chips- als auch Pommessorten und vorhandene Doppelnutzungssorten können ebenfalls zügig vermarktet werden. In den Niederlanden zeigt sich genauso wie in Belgien und Deutschland eine gute Nachfrage. Die sehr hohen Kassamarktnotierungen bleiben gestern unverändert auf dem erreichten Niveau von 40 bis 44 Euro je Dezitonne in der Kategorie 1. Kartoffeln der Kategorie 2 konnte mit einer Preisspanne von 44 bis 50 Euro/dt gestern im Durchschnitt nochmals um 1,50 Euro/dt zulegen. Die Sorge ist nach wie vor in allen Märkten vorhanden, dass durch die späteren Auspflanzungen der frühen und auch der späteren Sorten Versorgungsengpässe im Saisonübergang vorhanden sein werden. Während in Belgien und Deutschland die Landwirte mit den Auspflanzungen zuletzt besser vorangekommen waren behindern in den Niederlanden erneute Regenschauer die Arbeiten in vielen Regionen. Am besten laufen die Pflanzungen noch im Nordosten der Niederlande, hier sollen bereits rund 70 Prozent der Knollen im Boden sein, wie der Anbauverband VTA mitteilte. In den südlichen Niederlanden und der Landesmitte sind bisher jedoch nur 60 Prozent der angepeilten Flächen bestellt. An der EEX wurden zuletzt keine Kontrakte mehr gehandelt. Das Interesse an dem Juni-Kontrakt bleib gering, auch die weiteren Kontrakte wurden in dieser Woche noch nicht gehandelt.
Am Speisemarkt zeigt sich die Nachfrage weiterhin lebhafter als noch vor zwei Wochen. Wegen der Feiertage ordern Packbetriebe etwas umfangreicher Lagermengen. In den Verbrauchermärkten zeigen sich noch unterschiedliche Angebote. Während in Norddeutschland vor allem Lagerwaren aus Deutschland angeboten werden, domminieren in Süddeutschland Importkartoffeln aus Israel und Ägypten. Erste Discounter haben spanische Waren im Angebot. Die Anfang Mai in vielen Anbauregionen noch eher kühlen Temperaturen haben das Pflanzenwachstum noch nicht so weit vorankommen lassen wie in anderen Jahren. Insbesondere für die Heideregion in Niedersachsen wird damit gerechnet, dass die Frühkartoffeln später am Markt sein werden als im Durchschnitt der Vorjahre. Eine knappe Versorgungslage im Saisonübergang wird daher nicht mehr ausgeschlossen.
ZMP Live Expertenmeinung
Mitte Mia belebt auch der Speisemarkt ein wenig. Die Spargelsaion läuft an und hier und da lassen sich kleinere Aufschläge erzielen. Die Suche der Fabriken nach Verarbeitungskartoffeln hat noch kein Ende genommen. Ob die Erzeuger mit dem Zurückhalten von Waren in Erwartung weiter anziehender Notierungen auf der richtigen Seite liegen wird sich aber noch zeigen müssen.