14.
04.23
Verarbeitungskartoffeln ziehen nochmal kräftig an

Kartoffeln News, 14.04.2023

Bullish
  • geringe Lagerbestände in Frankreich und Belgien
  • kaum noch Speisewaren in Süddeutschland im Lager
  • Spargelsaison steht bevor
  • hohe Nachfrage nach TK-Waren
  • zögerliche Auspflanzung Frühkartoffeln
Bearish
  • rückläufige Verbrauchernachfrage Speisewaren
  • Importkartoffeln in den Regalen angekommen
  • schwache Nachfrage Speisewaren aus klassischen Exportdestinationen
  • hohe Speisewarenbestände in Niedersachsen
Internationale Notierungen     €/dt 
Land Notierung Sorte Vorwoche Aktuell Änderung
Niederlande PotatoNL Cat. 1 29,00-31,50 30,00-32,00 0,75
Belgien Belgapom Fontane 30,00 32,50 2,50
Frankreich RNM Fontane 30,00 30,00 0,00
Deutschland Reka Fontane 29,50 32,00 2,50

Die Notierungen für Verarbeitungskartoffeln ziehen deutlich an. Die Reka notiert heute für Agria, Fontane und Challenger 32 Euro/dt, für Innovator werden 33,60 Euro/dt aufgerufen. Die Fabriken sind wieder aktiv auf der Suche, etwas früher als erwartet worden war. Auch Belgapom und PotatoNL erhöhten in dieser Woche ihre Notierungen für Verarbeitungskartoffeln. In Frankreich und Belgien zeigen sich derweil nach neusten statistischen Erhebungen nur noch geringe Vorräte unverkaufter Waren. Die freien Mengen sind zwar noch in geringem Umfang da, der ganz überwiegende Teil ist aber in beiden Ländern bereits verkauft. Unsicherheit besteht nur noch in den Niederlanden. Hier gehen die Spekulationen, was die dortigen Landwirte noch an unverkauften Beständen in ihren Scheuen haben, mitunter weit auseinander. Wie die Fiwap berichtet, kommen die Auspflanzungen in Belgien kaum voran. In den meisten Anbaugebieten ist es zu feucht und teilweise auch noch zu kalt um mit der Pflanzung von Kartoffeln zu beginnen. Für die Region Flandern wurden bis jetzt nach Angaben der Fiwap nicht einmal 10 Prozent der angepeilten Frühkartoffelflächen bestellt. Ein ähnliches Phänomen wird auch aus Großbritannien gemeldet. Hier wird der Großteil der frühen Sorten wohl erst ab dieser oder der Woche in den Boden kommen können.

Der der EEX hat sowohl das Handelsvolumen als auch das Preisgefüge für den April-Kontrakt deutlich zugenommen. In Der Spitze wurden heute bereits 33,50 Euro/dt gehandelt. Vier Kontrakte wurden zudem im April-24-Termin umgesetzt, hier gibt der Preis zum bisherigen Niveau jedoch nach.

Am Speisemarkt gibt es diese Euphorie nicht. Wegen der guten Verfügbarkeit von Lagerwaren im Norden, dem Wechsel auf Importkartoffeln in Süddeutschland und der insgesamt weiterhin verhältnismäßig ruhigen Exportnachfrage wird kaum mit Preisaufschlägen gerechnet.

Kartoffeln-Aktualisieren,

Update Kartoffeln vom 19.04.2023

Kurz vor Auslauf des April-23-Kontraktes an der EEX ziehen die Preise für den Kontrakt auch zu Beginn dieser Woche deutlich an. Am heutigen Mittwoch wurde bereits im Tageshoch ein Preis von 35,90 Euro/dt gehandelt, wenngleich bis zum Mittag die Umsätze noch überschaubar sind. Der Kursanstieg von Tag und Tag ist vor allem auf einer sehr freundlichen Stimmung an den Kassamärkten zurückzuführen. Verarbeitungskartoffeln werden insbesondere von belgischen Einkäufern für Lieferungen per Ende April und Anfang Mai gesucht. Die Preise liegen dabei zwischen 34,50 Euro und 35.00 Euro je Dezitonne franko Fabrik. Die Belgier sind wegen kaum noch vorhandenen Lagerbeständen im eigenen Land insbesondere in den Niederlanden aber auch in Deutschland unterwegs. Die niederländische Notierungskommission erhöhte ihre Notierung am Montag daraufhin deutlich um 2,25 Euro im Durchschnitt. In den Niederlanden selbst ist die Verarbeitungsmenge nach Angaben des Anbauverbandes VTA sehr hoch, so dass auf Sicht der letzten 12 Monate sogar von einem Verarbeitungsrekord gesprochen wird. Wegen der guten Lage der niederländischen Fabriken hoffen Erzeuger auf weiter anziehende Angebote für Kontrakte der kommenden Saison. Sowohl für Verarbeitungs- wie Speisekartoffeln behindern insbesondere in den Niederlanden aber auch in vielen Teilen Deutschlands nasse Böden weiterhin die Pflanzarbeiten und lassen diese kaum vorankommen. Am Speisemarkt ist dies jedoch weniger ein Problem. Da es mittlerweile ausreichend Importkartoffeln gibt, bleiben Einkäufer hier entspannt. Angebot und Nachfrage zeigen sich derzeit ausgeglichen. In den allermeisten Regionen hat sich mit dem Ende des Osterfestes die Nachfrage aber noch mal rückläufig entwickelt. Bis zum Saisonende erwarten die allermeisten Marktteilnehmer keine wesentlichen Impulse für den Markt und gehen weiterhin von ausgeglichenen Marktverhältnissen aus.

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ZMP Live Expertenmeinung

Die Verarbeitungskartoffeln setzten nach Ostern zu einem Spurt an. Die wenigen noch freien Mengen sind insbesondere in Belgien gefragt. Der Speisemarkt bewegt sich weiterhin kaum. Preisaufschläge zum Saisonende derziet unwahrscheinlich. 

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