Sowohl gestern als auch heute fanden wieder Kontraktumsätze an der EEX statt. Mit 3 Kontrakte (75 Tonnen) am gestrigen Donnerstag und einem Kontrakt (25 Tonnen) am heutigen Freitag sind die gehandelten Mengen aber mehr als überschaubar.
Am Markt für Speisekartoffeln zeigt sich nach wie vor ein unverändertes Bild. Je nach Region sind die Kartoffeln mehr oder weniger knapp. Es zeigt sich hier und da bereits eine Lücke zwischen der Räumung der folienverfrühten Waren und der nächsten großen Rodeaktionen. Als besonders knapp werden gerade festkochende Sorten beschrieben. Die Erzeuger können Preise oberhalb der 70 Euro/dt erzielen. Für den Süden und den Osten Deutschland werden in den kommenden Wochen mit weiteren Waren gerechnet, die großflächiger gerodet werden. Hohe Erträge werden auf den Äckern aber speziell in Bayern und Sachsen nicht erwartet. Käufer am Speisemarkt sehen sich zunehmend auch der Konkurrenz von den Verarbeitern ausgesetzt. Diese haben aus der alten Ernte keine Waren mehr zur Verfügung und auch die Verarbeitungskartoffeln liegen deutlich hinter dem Zeitplan. In Belgien bleiben die Preise für Frittenkartoffeln ebenfalls hoch. Letzte Transaktionen der alten Ernte finden wohl im laufe dieser bzw. im Laufe der nächsten Woche statt, dann ist der Markt laut Händlern vollständig geräumt. Einige Hersteller greifen auf Importkartoffeln aus Israel, Spanien und Ägypten zurück, erste frühe Sorten kommen, sind aber sehr gering vorhanden. Dabei handelt es sich im Knollen, die ungewöhnlich früh gepflanzt wurden und unter Folie gewachsen und beregnet wurden. Erste Proberodungen in Flandern zeigen, dass die Haupternte noch auf sich warten lässt. Die Knollen sind zwischen drei und vier Wochen ihrer eigentlichen Entwicklung hinterher.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Stimmung am Markt für Verarbeitungskartoffeln wie für Speisewaren ist fest. Die verspäteten Auspflanzungen im Frühjahr, die Trockenheit im Mai und Juni haben dazu beigetragen, dass die Haupternte später stattfinden wird. Auch wenn jetzt noch wenig zu Qualitäten zu sagen ist, das neue Kartoffeljahr startet hochpreisig und wird es auf absehbarer Zeit auch bleiben.