Auf dem Kartoffelmarkt für die Verarbeitungsknollen sowohl hierzulande als auch in Belgien und den Niederlanden hat sich weiterhin nur wenig an den fundamentalen Daten geändert. Angebot und Nachfrage stehen sich überwiegend ausgeglichen gegenüber. Die Fabriken konzentrieren sich besonders auf die Abnahme der Kontraktware. Zusätzlich Partien werden nur vereinzelt gesucht. Der ruhige, aber stete Handel zeigte sich zuletzt auch bei den Preisen. Alle Notierungen für die Industrieware wurden auf dem Niveau der Vorwoche fortgeschrieben, Aufschläge ließen sich zuletzt nicht weiter durchsetzen. Der französische Anbauverband UNPT beschreibt den dortigen Kartoffelmarkt als stabil und ausgeglichen. Die Preise bleiben unverändert. Da der Bedarf sich weiterhin auf einem hohen Niveau bewegt, suchen Verarbeiter immer wieder auch Partien für die sofortige Lieferung. In den vergangenen Wochen ist insbesondere der Export von Pommes frites nach Süd- und Osteuropa angestiegen und stützt damit die Nachfrage.
Am Speisemarkt hat sich das Preisniveau weitestgehend stabilisiert. Die Nachfrage wird als ruhig beschrieben. Impulse werden zum Ostergeschäft erwartet. Die Auspflanzungen gehen weiterhin aufgrund der nassen Böden nur schleppend voran. Die Hoffnung liegt darauf, dass es in den kommenden Wochen trocken und mild bleibt und somit auch die schweren Maschinen auf die Felder können.
Kartoffeln-Aktualisieren,
Update Kartoffeln vom Dienstag, 19.03.2024
Nach vorläufigen Zahlen von Eurostat sind die TK-Produktexporte aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden in 2023 gesunken. Innerhalb der Europäischen Union exportierten diese drei Ländern Produkte in Höhe von 2,05 Mio. Tonnen, außerhalb der EU wurden 2,28 Mio. Tonnen exportiert. Beide Werte liegen damit unter denen des Vorjahres wo 2,07 Mio. Tonnen innerhalb der EU und 2,33 Mio. Tonnen außerhalb der EU geliefert wurden. Hauptabnehmer von Pommes ist Großbritannien, die wiederum ihre Bestellungen um 8 Prozent reduzierten. Erste Zahlen für Januar 2024 deuten zwar eine höhere Exportmenge als im Dezember an, liegen aber rund 11.000 Tonnen unter dem Wert von Januar 2023.
In den Niederlanden werden aktuell nur wenige freie Mengen gehandelt. Die Hersteller haben sich zuletzt reichlicher mit Kontrakten eindecken können und wickeln diese nun ab. Die Handelsspanne wurde entsprechend weiter gefasst. Wegen des zuletzt trockenen Wetters rechnen viele Marktteilnehmer mit einem zeitigen Beginn der Frühkartoffelauspflanzungen. Die Preiserwartungen an der EEX für den Handelsmonat April 24 zeigten sich seit Donnerstag leicht rückläufig. Heute wurden bis zum Mittag 5 Kontrakte in einer Handelsspanne von 37-37,50 Euro/dt gehandelt und damit ebenfalls schwächer als noch am Freitag.
Am Speisemarkt verzeichnen die Packstellen eine höhere Nachfrage aus dem LEH. Für die Osterwoche planen einzelne Handelsunternehmen zudem Angebotsaktionen. Insgesamt bleibt der Markt aber auch wegen vorhandenen Importkartoffeln aus Ägypten ausgeglichen. Im Außenhandel laufen stetige Exporte vor allem in Richtung Südosteuropa.
ZMP Live Expertenmeinung
Der Kartoffelmarkt scheint alles in allem recht ausgeglichen zu sein. Die Nachfrage ist stetig und besonders TK-Ware ist bei den Verarbeitern gefragt. Weiterhin schwierig bleiben die derzeitigen Anbaubedingungen. Neben dem knapp verfügbaren Pflanzgut bereiten vor allem die Böden den Erzeugern Sorge. Vielerorts sind die Böden für die Bearbeitung mit schweren Maschinen zu nass.